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Doppeljubiläum bei Hilfe für Kinder in El Salvador

Gleich zwei Jubiläen begeht das Oberurseler Förderprojekt El Izote für arme Kinder im mittelamerikanischen El Salvador in diesem Juni. Seit 20 Jahren wird die Einrichtung durch engagierte Menschen aus der Kirchengemeinde St. Aureus und Justina in Oberursel-Bommersheim unterstützt. Und vor 10 Jahren wurde der Förderverein El Izote gegründet, um eine stabile Organisation und angesichts der wachsenden Spendengelder eine solide Finanzierungsstruktur in einem klaren rechtlichen Rahmen zu schaffen. In diesem Zeitraum hat der Verein mit seinen derzeit knapp 40 Mitgliedern und ebenso vielen Fördernden rund 200.000 Euro nach El Salvador überwiesen.
Derzeit werden während der Woche fast 60 Kinder zwischen 3 und 11 Jahren betreut, einige jüngere davon ganztags, was den vielfach alleinerziehenden Müttern möglich macht zu arbeiten, um etwas Geld zu verdienen. Mit dabei sind auch Kinder mit Beeinträchtigungen, für die es im Schulsystem des Landes keine Betreuungsmöglichkeiten gibt.
Für die Kinder ist das Projekt El Izote ein sicherer und sauberer Ort, ein Stück Normalität in einer wenig kinderfreundlichen Welt. Hier wird ihnen zugehört, hier können sie spielen, sich bewegen, lernen, basteln, etwas essen und trinken. Drei engagierte Betreuerinnen kümmern sich um sie, dazu kommen Freiwillige, die am Nachmittag und am Samstag für die Schulkinder ab etwa 10 Jahren besondere Angebote machen: Englisch, Karate und anderen Sport, Kunst, zudem Hilfe bei den Hausaufgaben, um über Bildung den Weg in eine bessere Zukunft zu unterstützen.
Zum Jubiläum hat der Verein (mit Unterstützung der Katholischen Kirche) Projektleiterin Isabel Depaz und eine Kollegin nach Deutschland eingeladen. Sie stellen ihre ebenso herausfordernde wie wichtige Arbeit vor, besuchen Kindergärten und Schulen zum Informationsaustausch. Ein enger Kontakt besteht zur Ernst-Reuter-Schule II in der Frankfurter
Nordweststadt, die das Projekt u.a. durch Erlöse aus ihrem Eine-Welt-Kiosk unterstützt. Die Besucherinnen aus El Salvador bereichern als Gäste den Spanisch-Unterricht an der Schule.
Frau Depaz und ihre Kollegin Claudia werden auch am El-Izote-Stand beim Fronleichnamsfest in St. Aureus und Justina am Donnerstag dabei sein. Sie bieten original salvadorianischen Kaffee und selbst gebastelte Karten gegen Spenden an. Mit dem Erlös wollen sie Izote-Shirts für die ärmsten der Kinder kaufen, da eine „Schuluniform“ in dem Land wichtig für Identität und Selbstvertrauen der Kinder ist.
Gelegen in Mejicanos, und damit im Großraum der Hauptstadt San Salvador, herrscht in dem Stadtviertel große Armut vor. Die Familien leben in wackeligen Hütten, vielfach ohne Wasser- und Stromanschluss. Lange Jahre beherrschten hochkriminelle und brutale Jugendbanden, sogenannte Majas, die Straßen. Inzwischen greift der Staat hart durch, die Gefängnisse sind voll. Und in vielen Familien wurden Mitglieder anscheinend grundlos verhaftet. Inoffiziell heißt es, dass 95 Prozent der Familien nicht vollständig sind.
Das ist ein wahrlich schwieriges Umfeld für Kinder. Doch der Verein ist froh und auch stolz darauf, zumindest einen kleinen Beitrag zu leisten, den Kindern Hoffnung, Stärke, Sicherheit, Geborgenheit durch Betreuung und Förderung geben zu können, um so ihre Lebensbedingungen und Perspektiven zu verbessern, damit sie nicht in die Fänge der Jugendbanden kommen. Über die Jahre – vom Start im Kleinen vor 20 Jahren bis heute - haben mehr als 1.000 Kinder das Projekt besucht.
Webseite: kinderprojekt-elsalvador.de
Für Rückfragen:
Hans-Joachim Koch, Schatzmeister des Fördervereins

salvador-projekt@gmx.de