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2. Adventssonntag

2014-12-05 20:34:22

Heute entzünden wir die zweite Kerze am Adventskranz. Die Tage werden kürzer und dunkler, das Licht am Adventskranz von Woche zu Woche heller. Viele kleine äußere Zeichen helfen uns, uns innerlich auf Weihnachten vorzubereiten. Neben dem Adventskranz sind es die Heiligenfeste, die uns etwas vom Reich Gottes und seinem Kommen aufzeigen können. Am 4. Dezember haben wir das Fest der Heiligen Barbara gefeiert, einer mutigen Frau aus dem 4. Jahrhundert, die sich gegen den Willen ihres Vaters und den Staat gestellt hat, indem sie sich treu und mutig zu Jesus und ihrem Glauben bekannte. Zum Barbaratag gehört der schöne Brauch, Kirschzweige zu schneiden und in eine Vase zu stellen, damit sie am Heiligen Abend erblühen. Dieser blühende Zweig kann für uns ein Zeichen des Ewigen Lebens sein. Am 6. Dezember war Nikolaustag. Bischof Nikolaus ist wohl der bekannteste Heilige in unserem Land und nicht nur wir Katholiken feiern seinen Gedenktag. Viele Legenden ranken sich um seine Gestalt, er ist so vor allem zu einem Heiligen für die Kinder geworden. Die Barmherzigkeit und Menschenfreundlichkeit, die in diesen Legenden zum Tragen kommt, zeugt von einer Wärme und Sympathie, die auch Erwachsene sich wünschen. Allen Geschichten liegt zu Grunde, dass der Heilige Nikolaus zuerst den Mensch und seine Bedürfnisse sieht und sich seiner Verantwortung für den Nächsten bewusst ist. Sein soziales Handeln kann für uns alle ein Vorbild sein. Wenn am Nikolaustag die Stiefel gefüllt oder die „Bunten Teller“ belegt werden, sollten wir uns bewusst sein, dass Bischof Nikolaus aus seinem Glauben heraus gelebt hat und wir es ihm gleich tun können, so dass das Reich Gottes hier auf Erden wachsen kann. Vielleicht ist der Heilige Nikolaus doch mehr als nur ein Heiliger für Kinder ?! Am 13. Dezember feiern wir das Fest der Heiligen Lucia. Ihr Name bedeutet „Die Leuchtende“. Auch sie ist eine Frau, die sich gegen die Erwartungen ihrer Zeit stellte. Sie lebte im 4. Jahrhundert und wird heute besonders in Schweden verehrt. Sie war heimlich Christin und verschenkte ihre Aussteuer an die Armen. Eine Legende erzählt, dass sie nachts unterwegs war, um versteckte Christen mit Lebensmitteln zu versorgen. Um sich zu leuchten, setzte sie sich einen Lichterkranz auf den Kopf, damit sie die Arme frei hatte für die schweren Körbe. Noch heute bringt in Schweden die älteste Tochter am Morgen des Luciatages den anderen Familienmitgliedern Luciabrötchen ans Bett, sie ist bekleidet mit einem weißen Kleid und einem Lichterkranz auf dem Kopf. Lucias verschmähter Verlobter verriet sie an die römische Regierung, so dass die für ihren christlichen Glauben, der damals verboten war, hingerichtet wurde.Diese Heiligenfeste und viele andere äußere Zeichen können uns durch den Advent begleiten, damit wir dem Geheimnis der Heiligen Nacht näher kommen. Gott wird Mensch in Jesus Christus, um uns zur Menschlichkeit zu führen und uns unsere Gottähnlichkeit erahnen zu lassenWenn der Glanz der Kerzen nicht nur unsere Häuser, sondern auch unsere Herzen wärmt und erhellt, sind wir auf dem Weg Gott und unserem Nächsten zu begegnen.Elke Peglow