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Begeisterung

2014-04-10 23:09:14

Wir Menschen sind begeisterungsfähig. Wenn etwas unseren Nerv trifft, eine Idee, eine Persönlichkeit, eine Aufgabe, dann können wir ungeahnte Kräfte in uns mobilisieren. Begeisterung meint mehr, als etwas nur gut oder nett oder schön zu finden. Wenn ich mich begeistern lasse, dann bin ich ganz, mit Leib und Seele, dabei. Jesus begeisterte viele Menschen seiner Zeit. Viele veränderten nach einer Begegnung mit Jesus ihr Leben von Grund auf. Ein Wort, eine Berührung, reichte manchmal schon aus.Jesus beeindruckte durch sein Leben und viele folgten ihm, legten ihre Hoffnungen und Wünsche ganz in seine Nachfolge.So wird der Einzug Jesu in Jerusalem für seine Anhänger zum Triumphzug. „Seht doch, unser Meister!“; sie jubeln, sie legen einen Teppich aus Kleidern auf den staubigen Boden, sie schwenken Palmen. Ja, sie scheinen trunken vor Freude und Begeisterung zu sein.Wir Menschen sind begeisterungsfähig, eine wunderbare Gabe. Doch wie leicht kann unser wacher Blick durch unsere Begeisterung getrübt werden.Wir sehen und hören nur noch, was wir sehen und hören wollen. Wir verlieren den Blick für die Realität. Ist den Anhängern Jesu denn nicht aufgefallen, dass Jesus nicht wie ein Feldherr auf einem Pferd geritten kam, sondern auf einem Esel. Hatten sie vergessen, was Jesus gepredigt und getan hatte, glaubten sie wirklich er wollte so einen Empfang, so ein Aufhebens um seine Person?Wie viele haben wohl mitgejubelt, die Jesus gar nicht kannten, ihn niemals gehört oder erlebt hatten, die sich einfach von der Masse mitreißen ließen?Dass die Begeisterung nicht belastbar war, im Alltag nicht standhielt, zeigte sich schon wenige Tage später. Wir alle wissen, es folgte Verrat, Gefangennahme, Verleugnung, Todesurteil und Kreuzigung.Was begeistert mich an meinem Glauben, hätte ich damals Jesus auch zugejubelt? Steht mein Glaube auf einem festen Grund?Wie schnell bröckelt meine Begeisterung, wenn ich merke, die Realität sieht anders aus, als erwünscht. Was trägt und hält mich wirklich in meinem Glauben?Nehmen wir Palmsonntag und die Karwoche doch mal wieder zum Anlass, auf uns, unser Leben unseren Glauben, unsere Begeisterung zu blicken. Vielleicht sind es manchmal eher die stillen Momente, die kleinen Schritte, nicht die pompösen , medienwirksamen, die uns Gott und den Menschen ein Stückchen näher bringen.