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Blinder Glaube II

2008-04-19 19:12:26

\"Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen!\" - das sagt Jesus.Wir sagen - Gott ist nicht zu erkennen.Es gibt keine Gotteserkenntnis, keinen Gottesbeweis.Nachzulesen auf Metern schlauer Bücher.Wer will schon Gott erkennen können?Das wäre doch Hochmut?Gott ist so unendlich groß, dass man ihn nicht erfassen kann.Gott ist so unendlich groß gemacht, dass wir ihn nicht erfassen können.Gott wird so unendlich groß gemacht, damit wir ihn ja nicht erfassen können.Aber: vielleicht nur intellektuelle Übertreiberei.Da halte ich es doch lieber mit dem verstorbenen Frere Roger, dem Gründer der ökumenischen Brüdergemeinschaft in Taizé. Der sagte: \"Lebe das vom Evangelium, was du davon verstanden hast, und sei es noch so wenig.\"Es reicht voll und ganz, wenn man nur einen winzigen Teil des Evangeliums versteht und das dann lebt. In der Erkenntnis des kleinsten Teils des Evangeliums, in der Erkenntnis der kleinsten Tat Jesu Christi ist Gott voll und ganz da. Die Erkenntnis Gottes ist mit dem kleinsten Teil seiner guten Schöpfung voll und ganz ausreichend.Ein bekannter Autor schrieb einmal:,,Lebe das vom Evangelium, was du verstanden hast, und sei es noch so wenig\", sagt Roger Schütz, der Gründer der Gemeinschaft von Taize.Manche haben nichts verstanden.Sie wurden getauft und lassen taufen, weil das immer schon war. Sie kennen die zehn Gebote. Gelernt ist gelernt. Sie schlagen keinen tot. Wo kämen wir da hin?Das Kreuz an der Wand, an der Brust: Modeschmuck. Mit dem Tod, sagen sie, ist alles aus. Und halten sich doch für Christen.Manche haben etwas verstanden. Gelegentlich denken sie nach über Gott und die Welt und sich selbst. Verantwortlich fühlen sie sich ohne Angst vor dem Jüngsten Gericht. Sie verhalten sich kollegial und spenden für die Opfer der Flut. Zur Kirche gehen sie selten. Sie wissen um ihren „inneren Schweinehund\", doch sie wissen auch: Gott ist gut.Manche haben viel davon verstanden: Anders leben, sie versuchen es, nicht bloß mit Vollwertkost. Ein Herz haben, Zeit haben, Geduld haben. Auch mit sich selbst. Ein Jahr seines Lebens verschenken,bei einem Türkenwitz protestieren. Den kranken Vater zu Hause pflegen, auch wenn er oft schwierig ist. Gewalt nicht mit Gewalt beantworten. Den Teufelskreisdurchbrechen. Und um den alten Brunnen wissen mit dem Wasser des Lebens. Und hingehen.\"