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Flagge zeigen

2017-06-18 20:23:13

Flagge zeigenUnter dieser Überschrift feiern wir in diesem Jahr unser Fronleichnamsfest. Und tatsächlich - viele Flaggen begleiten unsere Fronleichnamsgottesdienste und Prozessionen. Menschen zeigen, was ihnen wichtig ist und wofür sie stehen, ihr Herz brennt. Ob Kolping, Feuerwehr, Ministranten, kfd und andere. Sie tragen ihre Fahnen voller Stolz vor sich her. Wer Flagge zeigt versteckt sich nicht. Wer Flagge zeigt will auf sich und seine Gruppierung aufmerksam machen. Es gibt Flaggen, die erkennt jede und jeder sofort, andere sind erklärungsbedürftig. Erklärungsbedürftig ist sicher auch das Fronleichnamsfest. Was feiern wir an diesem Tag? Vieles mutet sehr fremd an. Schon allein der Name, der aus dem mittelhochdeutschem stammt und „Leib des Herrn“ bedeutet. Die Texte vom Leib und Blut Christi, die teilweise schon sehr alten Lieder, der Himmel der durch die Straßen getragen wird, das Allerheiligste, das in einer Monstranz zur Schau gestellt wird. Das alles erweckt nicht den Eindruck von Aktualität. Wenn es nur um das Hochhalten von schon immer so gefeierten Traditionen geht, ohne Reflexion und innerer Anteilnahme, dann ist es wirklich kein Fest der Gegenwart. Aber es kann auch anders gesehen werden. Da kommen Menschen unterschiedlichster Herkunft und Alter zusammen, nicht nur zum Gottesdienst, sondern um auf die Straße zu gehen, um unseren gemeinsamen Glauben zu demonstrieren. Um zu zeigen, das Herzstück unseres Glaubens, Jesu Gegenwart im gewandelten Brot ist mitten unter uns, mitten in der Welt. Wenn wir so Fronleichnam feiern, kann Althergebrachtes auf einmal hochaktuell werden. Wir glauben, dass Jesus mitten in unserem Leben ist, wir glauben, dass die grenzenlose Liebe Gottes für alle gilt. Diesem Glauben wollen und können wir ein Gesicht geben, mitten in der Welt, mitten in unserem Stadtteil, mitten in unseren Gemeinden, unserem Alltag, im Umgang und der Begegnung mit Fremden. Nehmen wir unseren Glauben ernst. Zeigen wir Flagge jeden Tag auf´s Neue und vertrauen wir auf Gottes Gegenwart.Elke Peglow, Pastoralreferentin