Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Gott sei Dank

2014-10-02 18:18:44

Wem ist nicht schon mal dieser Stoßseufzer über die Lippen gekommen, weil ein kleines oder gar größeres erwartetes Unglück ausgeblieben ist? Gott sei Dank, noch mal gut gegangen! Viel schneller sind wir oft bei dem Umkehrschluss: Gott, warum lässt Du das zu? Wir Menschen legen eigentlich so viel Wert auf unsere Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit, doch ab und an sind wir froh, die Verantwortung abgeben zu können. Vielleicht spielt Beides zusammen, wenn wir in diesen Tagen Erntedank feiern. Im Gegensatz zu früher ist vielen von uns die Verbundenheit mit der Natur und die Abhängigkeit von ihr verloren gegangen. Doch wissen wir im Grunde unseres Herzens, dass wir Vieles nicht aus uns heraus können. Wir erinnern uns, dass uns die Welt geschenkt ist, dass wir uns um sie, die Pflanzen, Tiere und Menschen kümmern müssen. Dass unsere Arbeit erst zu einer Ernte führt. Hier trifft der Spruch „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“. Unser Denken und Tun in Gottes gutem Geist führt zu reicher Ernte. Wenn wir unsere Ressourcen gut nutzen und pflegen, wenn wir unseren Blick über den Tellerrand wagen, wenn wir sehen, dass unser Reichtum mitverantwortlich ist für die grenzenlose Armut und Ausbeutung anderer in der Welt, dann ist Erntedank mehr als ein folkloristische Fest. Gott sei Dank, gibt es unsere Welt, die von uns allen verantwortlich gestaltet werden kann. Es gibt noch viel für uns in Gottes Garten zu tun, solange Krieg, Gewalt, Elend, Flüchtlingsnot, Ausbeutung und Kinderarbeit bittere Realität sind. Da ist jede und jeder Einzelne gefragt und gebraucht. Gott hat den Boden bereitet, wir alle können gemeinsam daran arbeiten, dass Gutes wächst, gedeiht und Frucht trägt. Gott sei Dank!