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Licht in der Dunkelheit

2017-11-11 12:28:37

Licht in der DunkelheitFür viele Kinder und auch Erwachsene gehört St. Martin zu der dunklen und kalten Jahreszeit im November einfach dazu. Martin aufgewachsen als Sohn eines römischen Offiziers, wird selbst römischer Offizier, so wird er fast immer dargestellt, hoch zu Ross, mit Helm, Schwert und rotem Offiziersmantel. Dann kommt die Nacht, die alles verändert. Martins Herz wird angerührt von einem frierenden Bettler vor den Toren der französischen Stadt Amiens, Martin teilt kurzer Hand seinen weiten warmen Offiziersmantel mit dem Schwert und reicht dem Bettler die ein Hälfte. Diese kurze Szene reicht, dass Martin bis heute bekannt ist und verehrt wird. Obwohl Jahr für Jahr das gleiche stattfindet, wird das Martinsspiel mit Spannung und Aufmerksamkeit verfolgt, jeder weiß, wie die Geschichte ausgeht, aber sie hat nichts von ihrer Dramatik verloren. Und so verfolgen Kinder und Erwachsene die Martinsgeschichte voller Spannung, bis Martin dem Bettler den Mantel reicht, seine Soldatenfreunde nur Spott und Hohn für ihn übrig haben, und dann in der anschließenden Nacht der Bettler mit dem halben Mantel Martin im Traum erscheint und sich als Jesus zu erkennen gibt mit den Worten: „…was ihr den Geringsten meiner Brüder angetan habt, das habt ihr mir getan.“ Martin verändert sein Leben komplett. Er kann nicht mehr Soldat sein, er verlässt die Armee, er lässt sich taufen und lebt sein Christsein so überzeugend, dass er später sogar zum Bischof von Tour gewählt wird. Auch als Bischof, so wird erzählt, bleibt er bescheiden und ist immer für seine Mitmenschen da, so dass er schon bald nach seinem Tod für heilig erklärt wird und die Menschen bis heute seine Geschichte weiter erzählen. In die Dunkelheit Licht tragen, das wollen wir mit unseren Laternen, in der Dunkelheit etwas Licht und Wärme verbreiten, das wollen wir mit unseren Martinsfeuern, die Brezeln miteinander teilen, das erinnert und gemahnt uns, so wie Martin zu handeln. Auch wenn andere den Kopf schütteln oder uns auslachen. Menschlichkeit und Barmherzigkeit sind nicht überholt. Sie sind aktueller und gefragter denn je. Herzliche Einladung, St. Martin mit zu feiern und sich von seiner Geschichte bewegen zu lassen zu mehr Menschlichkeit und Nächstenliebe hier und jetzt.Elke Peglow, Pastoralreferentin, Katholische Pfarrei St. Ursula