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Sonntagsspaziergang auf dem Alten Friedhof Oberursel: Ein Blick in die bewegte Vergangenheit

Am Sonntag, den 10. November 2024, lud das Sozialraumprojekt Bommersheim des Caritasverband Taunus zu einer besonderen Entdeckungstour ein: Einer Führung über den Alten Friedhof in Oberursel. Trotz herbstlichen Wetters fanden sich rund 30 Interessierte um 14 Uhr am Treffpunkt am Eingang des Friedhofs an der Geschwister-Scholl-Straße ein. Die Führung übernahm Günter Wiedle, der die Teilnehmenden auf eine spannende Reise in die bewegte Geschichte dieses historischen Ortes mitnahm.

Der Alte Friedhof Oberursel wurde im Jahr 1618 als Pestfriedhof errichtet, um die große Anzahl an Toten während der verheerenden Pestwellen bestatten zu können. Günter Wiedle begann die Führung mit einem Besuch der ältesten Priestergräber und führte die Gruppe von dort zur Kreuzkapelle. Die Kapelle spielte über Jahrhunderte eine bedeutende Rolle und birgt noch heute viele historische Geschichten. Alte Zeitungsartikel und historische Fotografien, bereicherten die Erzählungen mit visuellen Eindrücken. Besonders eindrucksvoll war die Erzählung über die einst gestohlenen Glocken und ein Marienbild, das vor Jahren auf dem Dachboden entdeckt wurde.

An verschiedenen Stationen des Friedhofs, wie der Außenkanzel und dem Pestkreuz, hörten die Teilnehmenden gespannt zu und stellten Fragen zur Vergangenheit Oberursels und zur Bedeutung des Friedhofs in Zeiten der Not. Besonders bewegend war der Besuch des ältesten Grabsteins auf dem Friedhof, der aus dem Jahr 1849 stammt, sowie das Grab von Clemens Olbrich und der Schwestern von der göttlichen Vorsehung.

Nach gut einer Stunde führte der Spaziergang die Gruppe in die Räume der Altkatholischen Gemeinde Oberursel und wurde herzlich von Pfarrer Christopher Weber begrüßt. Er und weitere Gemeindemitglieder stellten Kaffee und Kuchen auf liebevoll dekorierten Tischen bereit, um in gemütlicher Atmosphäre den Nachmittag ausklingen zu lassen und sich auszutauschen über die frisch gewonnenen Eindrücke und historischen Einblicke. Der Sonntagsspaziergang zeigte einmal mehr, wie bereichernd es ist, die Geschichte Oberursels zu entdecken und zu bewahren.

Das Sozialraumprojekt Bommersheim freut sich darauf, auch im kommenden Jahr weitere Sonntagsspaziergänge anzubieten und die Geschichte Bommersheims gemeinsam mit den Menschen vor Ort lebendig zu halten. Interessierte, die ihre Ideen und ihr Wissen teilen möchten, können sich gerne an Claudia Wießing wenden, Ansprechpartnerin des Sozialraumprojekts, die unter 0151 151 059 92 oder per E-Mail an bommersheim@caritas-taunus.de erreichbar ist.

Das Sozialraumprojekt wird im Rahmen der Sozialraumorientierung St. Ursula Oberursel/Steinbach vom Bistum Limburg sowie durch die Stadt Oberursel über das Projekt Gemeinwesenarbeit des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) unterstützt. Der Caritasverband Taunus e.V. engagiert sich in dieser Kooperation für die Förderung von Gemeinwesenarbeit in Stadtteilen mit besonderen sozialen und integrationspolitischen Herausforderungen.

Foto © Wießing, 2024 – Gespannt lauschen die Besucher den Erzählungen von Günter Wiedle in der Kreuzkapelle