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Bereits im 7. Jahrhundert wurde Bommersheim als Siedlungsplatz eines fränkischen Edelmanns namens Botmar und seiner Gefolgsleute gegründet. Es spielte in der Geschichte, besonders im späten Mittelalter, eine bedeutende Rolle.

Urkundlich taucht "Botmarsheim" (oder "Botmersheim") jedoch erstmals in einer Schenkungsurkunde an das Reichskloster Lorsch, ausgestellt durch die fränkische Adelsfamilie Folcbertus und seiner Ehefrau Gundrath am 28. Oktober 792 auf. Bereits zur Zeit Kaiser Barbarossas errichtete das Rittergeschlecht der Schelme von Bergen und Bommersheim eine Tal- oder Wasserburg, die im 14. Jahrhundert zu einer mächtigen Festung ausgebaut wurde. Ausgrabungen und Reste von dieser Burg sind noch heute neben der Kirche zu sehen.
Diese staufische Festungsanlage entwickelte sich zu einem bedrohlichen Raubritternest. Nach Gründung des Rheinischen Städtebundes wurde die Veste Bommersheim, unter Leitung der Freien Reichsstadt Frankfurt, mit kaiserlicher Erlaubnis im Jahre 1382 völlig zerstört. Die Existenz dieses hier ansässigen Reichsrittergeschlechts bezeugen Urkunden ab 1227; wahrscheinlich erlosch es mit dem Tod des Reichsritters Philipp von Bommersheim in Friedberg im Jahre 1549. Grabplatten in Großumstadt sowie in den Klöstern Amstein, Arnsburg und Engelthal sind die letzten stillen Zeugen dieses einst so gefürchteten Rittergeschlechts.

Außerhalb der Wehrmauern, neben der heutigen Kirche, stand bereits eine Burgkapelle zu Ehren des Mainzer Märtyrerbischofs Aureus und seiner Schwester Justina. Urkunden von 1314 und 1316 weisen auf deren Errichtung und Fundierung, sowie Stiftung einer "Ewigen Messe durch Heilmann (Heinrich) von Bomirsheim und Burggraf von Starkenburg und seiner Gattin Irmingardis im "castro bomirsheim" hin.

Unter der Leitung des Pfarrers Anton Schneider und des Schultheißen Heinrich Schmitt legte man am 14.9.1736 den Grundstein für den Bau der Bommersheimer Barockkirche St. Aureus und Justina, die von dem Baumeister Christian Fritz und seinem Sohn Jacob aus Tirol errichtet wurde. 1740 erhielt die Kirchengemeinde Bommersheim ihre pfarrliche Unabhängigkeit. Die Konsekration der Kirche erfolgte jedoch erst am 15.8.1765.

Heute gehört die Kirche zur Pfarrei St. Ursula, Oberursel und Steinbach.

Innenausstattung

Die Innenausstattung der Kirche ist noch fast vollständig aus der Entstehungszeit erhalten und macht die Kirche zu einem Kunstwerk von außerordentlichem Rang. Besondere Beachtung verdienen der barocke Hochaltar des Hadamarer Bildhauers Martin Volk (1740) und die barocken Seitenaltäre des Johann Wiess (vor 1738).