Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Internetplattform zur Prävention von Missbrauch

Hier finden Sie Informationen, Hinweise und Texte zu diesem Thema.

Wir tun alles, damit es bei uns möglichst nicht zu Missbrauch oder sexualisierter Gewalt kommen kann. Sollten Sie dennoch Grund zur Beschwerde haben, wenden Sie sich bitte an unsere
Präventionsbeauftragten: Anita Novotny (novotny@kath-oberursel.de) und Dr. Katrin Gallegos Sánchez (sanchez@kath-oberursel.de). Wir hören Ihnen zu und behandeln Ihre Anliegen diskret.

 

www.praevention.bistumlimburg.de

Anlaufstelle für Frauen, die als Erwachsene in kirchlichen Räumen einschließlich der Orden Missbrauch und/oder Gewalt erfahren haben.

Die Anlaufstelle ist ab sofort unter www.gegenGewalt-anFrauen-inKirche.de erreichbar.

Näheres entnehmen Sie bitte der Pressemeldung der Deutschen Bischofskonferenz: https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/gewalt-gegen-frauen-in-kirche-und-orden-1

Sexualisierter Gewalt und katholische Kirche, das riecht nach Skandal. Doch hier vor Ort in Oberursel und Steinbach wird an einem ganz konkreten Schutzkonzept gearbeitet, wie in allen Pfarreien des Bistums Limburg. „Es ist eine Graswurzelarbeit“, sagen die Verantwortlichen, „sie zielt auf Haltungsänderungen in Kirche und Gesellschaft und sensibilisiert für einen achtsamen Umgang, der das wirksamste Mittel gegen jede Form der Gewalt darstellt.“

Damit das Schutzkonzept kein Papiertiger bleibt und tatsächlich schützt, kommen schon bei seiner Entwicklung Kinder, Jugendliche, Eltern und Mitglieder der Gremien zu Wort. Seit Anfang 2020 sind die Präventionsbeauftragten gemeinsam mit ihnen auf Spurensuche nach den Orten, Strukturen und Verhaltensweisen, die gefährlich werden könnten. In Online-Fragebögen und bei Veranstaltungen der Ortausschüsse war es möglich, anonym die eigenen Einschätzungen und Erfahrungen zum achtsamen und sicheren Miteinander in der katholischen Pfarrei St. Ursula abzugeben. „Wir nehmen ernst, was auf diese Weise an Rückmeldungen, z.B. zu Transparenz, Umgang oder Hinweisen zum Sicherheitsgefühl zusammenkam und lernen daraus“, betonen Anita Novotny und Katrin Gallegos Sánchez, die Präventionsbeauftragten der Pfarrei.

Ziel ist es, im Auftrag des Pfarrgemeinderates und gemeinsam mit einer Projektgruppe bis Ende Juni 2021 ein Institutionelles Schutzkonzept zur Prävention vor sexualisierter Gewalt (ISK) zu erarbeiten. Dieses soll über die jetzt schon existierenden Maßnahmen, wie Schulungen, Selbstverpflichtungserklärungen und die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses für Betreuer*innen von Übernachtungs-Freizeiten in der Pfarrei hinausgehen. Es wird u.a. einen Verhaltenskodex, Beschwerdewege und ein Konzept zur Nachhaltigkeit der erarbeiteten Bausteine enthalten.

Der erste Schritt die Risikoanalyse ist abgeschlossen. Allen die sich beteiligt haben herzlichen DANK! „Ob präsentisch oder digital, der Austausch, z.B. über Grenzsituationen und die Frage nach Vertrauen schenken einerseits und Kontrolle andererseits war fruchtbar,“ heißt es in der Projektgruppe. Deutlich wurde u.a. der Wunsch, künftig Formate zu schaffen, die helfen, Kinder und ihre Familien zu stärken.

Zunächst werden jetzt die Fragebögen ausgewertet, ein erster Entwurf für einen Verhaltenskodex formuliert und die Möglichkeiten zur Rückmeldung konkretisiert. Der Pfarrgemeinderat hat dazu in seiner Januar-Sitzung bereits Vorschläge erarbeitet und wird sich bis Sommer noch mehrfach mit dem Konzept beschäftigen. Wer sich gerne selbst in die Projektgruppe einbringen möchte kann sich an sanchez@kath-oberursel.de oder novotny@kath-oberursel.de wenden.

Projektgruppe ISK

Befragung Prävention

Die Befragung ist abgeschlossen, wir möchten uns bei allen Teilnehemenden bedanken

Gewaltfreie Strukturen schaffen - Schutzkonzept zur Prävention vor sexualisierter Gewalt

Was tun gegen Missbrauch? „Vorbeugen, hinsehen und reagieren“, antworten Präventionsstellen und Opfervertretungen. Dieses Prinzip soll nun auch in der Pfarrei St. Ursula in einem umfassenden Konzept in der Institution verankert werden.

Es ist nicht nur die bistumsweite Vorgabe durch ein „Institutionelles Schutzkonzept zur Prävention vor sexualisierter Gewalt“ (ISK) eine Kultur der Achtsamkeit zu etablieren, sondern der Wunsch tatsächlich etwas in Kirche und Gesellschaft zu verändern. „Wir wollen zunächst vor allem sensibilisieren“, sagt Anita Novotny, Gemeindereferentin in der Pfarrei, die Teil der Projektgruppe zur Erstellung des Konzeptes ist. „Missbrauchstaten sind geplante Taten, die viel Vorlauf haben und mit systematischen Grenzüberschreitungen beginnen“, fügt ihre Kollegin Katrin Gallegos Sánchez hinzu. Die Erstellung des Konzeptes erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst befasste sich der Pfarrgemeinderat bei einem Besuch der Präventionsbeauftragen des Bistums Silke Arnold mit der Thematik und der Vorgehensweise. Bei der Risikoanalyse mit der die Projektgruppe derzeit beschäftigt ist, geht es vor allem darum mit möglichst vielen Augen und Ohren wahrzunehmen, welche Bedingungen, Strukturen, örtliche Gegebenheiten, Alltagsabläufe und Verfahrenswege vorhanden sind, sowie Gefährdungspotential und Gelegenheitsstrukturen bewusst zu machen. Das geschieht durch Gespräche in allen acht Ortsausschüssen der Pfarrei. Auch eine Online-Befragung von Zielgruppen ist geplant, bevor die weiteren Schritte, wie z.B. die Erstellung eines Verhaltenskodex im kommenden Jahr folgen.

Die Erstellung des Schutzkonzeptes ist nicht die erste Maßnahme der Pfarrei in Sachen Prävention. Für die katholischen Kitas wurde bistumsweit schon 2009 ein ISK erstellt. Bereits seit vielen Jahren werden Teamer*innen und Mitarbeiter*innen in der Kinder- und Jugendarbeit der Pfarrei geschult. Bei den Schulungen geht es um das Verhältnis von Nähe und Distanz, um Grenzverletzungen und darum diese zu thematisieren, sie also nicht zu tolerieren. Selbstverpflichtungserklärungen aller, die in ihrer haupt-, neben- oder ehrenamtlichen Tätigkeit mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt kommen sind genauso selbstverständlich wie die Einsicht eines erweiterten Führungszeugnisses in bestimmten Fällen, z.B. bei Übernachtungsveranstaltungen. Damit entsprechen die Verantwortlichen auch der Vorgabe des Hochtaunuskreises.

Zwei geschulte Fachkräfte haben zudem ein offenes Ohr für die, denen selbst etwas widerfahren ist, oder die mit Blick auf andere ein mulmiges Gefühl im Bauch haben, und mal reden wollen über etwas das sie beobachteten. In Oberursel/Steinbach sind das Anita Novotny (novotny@kath-oberursel.de) und Katrin Gallegos Sánchez (sanchez@kath-oberursel.de). Sie sind telefonisch, per Mail oder Brief zu erreichen. Ein Gespräch kann grundsätzlich auch anonym stattfinden.