80 Prozent ODER Das Leben der Anderen

Knapp 20 Prozent aller Oberurseler und Steinbacher Katholiken haben vor drei Wochen unseren Pfarrgemeinderat gewaehlt. Das heißt natuerlich umgekehrt: Etwas mehr als 80 Prozent unserer Gemeindemitglieder haben nicht gewaehlt.Bei der Wahlparty am Wahlabend hat Pfarrer Unfried - nachdem er sich bei allen Kandidaten bedankt hat und den Neugewaehlten gratuliert hat - von den 80 Prozent gesprochen, die nicht gewaehlt haben. Natuerlich sind wir zu allen Menschen gesandt, besonders zu denen, die noch nicht an Jesus als den Messias glauben. Aber gerade diese 80 Prozent unserer Gemeindemitglieder muessen wir eben auch in den Blick nehmen.Seitdem geht mir diese Zahl 80 durch den Kopf, beschaeftigen mich diese Menschen. Es sind auf der einen Seite Menschen, die sich zu allermeist - das vermute ich zumindest - nicht an der Gestaltung unser Gremien beteiligen wollen. Auf der anderen Seite dokumentieren sie die Zugehoerigkeit zu ihrer Kirche durch ihre Mitgliedschaft und viele durch das Zahlen der Kirchensteuer. Und dann kommen mir ein paar Fragen... - Haben wir - die in den Gremien Engagierten, die Gottesdienstbesucher und die Hauptamtlichen - diese Menschen im Blick? - Was wissen wir denn eigentlich genau von Ihnen, von ihren Sorgen und Noeten, ihrer Hoffnung und Freude?- Welche Erwartungen haben Sie an Kirche, an den hochengagierten, inneren Kreis unserer Gemeinden? Haben Sie ueberhaupt Erwartungen?Das sind Fragen, denen nachzugehen sich lohnen wuerde - im Pfarrgemeinderat, in den Ortsausschuessen und in allen unseren Gemeindekreisen.