Am Anfang

Am Anfang Ein (Gute-)Nachtgespräch mit einem Fünfjährigen. (In der Geborgenheit der Nacht lassen sich mitunter die besten Gespräche führen.) Mama, als es die Dinosaurier gab, gab es da auch schon Straßen und Brücken. Und sind sie da drüber gelaufen? – Nein, Straßen und Brücken sind von Menschen gebaut. Und damals gab es noch keine Menschen auf der Erde. – Stille, Nachdenken. – Und Jesus, gab es Jesus schon? – Nochmals Stille, Nachdenken. Die Mutter sagt: Jesus war schon da. Nicht so, dass er über diese Erde gelaufen wäre. Er war bei Gott. – Nein, sagt das Kind, er ist Gott. Johannes sagt es besser: Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. – und später im Johannesprolog – Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. – Und dieses fleischgewordenen JA Gottes zu uns Menschen ist dann tatsächlich über unsere Erde gegangen. Weihnachten bei Johannes – das klingt nicht sehr vertraut, es ist ganz anders erzählt. Ein Motiv allerdings taucht auch bei ihm auf. „Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.“ Weihnachten ist immer wieder die Einladung zu einem Neubeginn. Wie jedes Kind ist dieses Kind, ist die Geburt Jesu die Einladung neu zu beginnen. Gott macht uns ein Riesengeschenk, er macht sich berührbar, begreifbar, nahbar. Und er hat eine so große Sehnsucht danach, von uns angenommen, aufgenommen zu werden.Was spielt dieser Gott für eine Rolle in meinem Leben? Bei allem, was wir persönlich, was wir als Gemeinschaft, was wir als Kirche neu beginnen mögen in diesem neuen Jahr, werden wir ihm da einen Platz einräumen? Ganz bewusst. Werden wir mit ihm beginnen, werden wir ihn aufnehmen? Was werden wir uns trauen in dieser Zeit, die so herausfordernd, ja für viele ängstigend ist? Am Anfang (auch eines Jahres) ist es immer gut, sich zu vergewissern, was ganz im Anfang war: Ein Ja zum Leben. Fülle und Gnade. Licht, das die Finsternis nicht erfassen kann. Unbeirrbar auf Gott zu vertrauen und mit ihm alles zu beginnen – immer wieder - das wünsche ich Ihnen und mir von ganzem Herzen!Susanne Degen