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Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen Zweifel aufkommen?

Wie fühle ich mich, wenn ich bestürzt bin? Ich bin erschrocken, ja, aber in einer ganz zugespitzten Weise: Ich bin geradezu fassungslos. Weiß nicht, was ich sagen soll, bin sprachlos angesichts dessen, was vor sich geht. Vielleicht fühle ich mich auch irgendwie bedroht. Gut, wenn da in meinem Herzen Zweifel aufkommen: die Zweifel lassen mich hinterfragen, machen mich kritisch – ich hake nach, ich überprüfe meine Wahrnehmung.

Das tun die Teilnehmer der Versammlung rund um die Jünger von Emmaus und die Elf im Evangelium dieses Sonntags auch: Doch statt Jesus Brot zu reichen, reichen sie ihm „ein Stück gebratenen Fisch“. Hatten sie gerade nichts anderes zu essen für ihn da? Oder wollten sie den, den sie zunächst für einen Geist hielten, auf die Probe stellen?

Jesus isst „vor ihren Augen“, er scheint nicht mit ihnen zu teilen, er scheint nicht zu beten oder zu danken. Ich stelle mir vor: Jesus isst schweigend. Erst dann redet er wieder zu ihnen und öffnet „ihren Sinn für das Verständnis der Schriften“. Das ist ein anderes Ereignis als das, welches die beiden Jünger von Emmaus kürzlich erlebt hatten. Dort erkannten sie Jesus beim Brotbrechen. Jetzt, in Jerusalem, erkennen sie, wie es für sie weitergehen kann: „Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht.“ Jesus bringt es auf den Punkt: „Umkehr“, Vergebung der Sünden.   

Ich überwinde Zweifel durch neue Erkenntnisse. Jesus macht hier keine „Beweisführung“. Vielmehr gewinnt er die Anwesenden für sich, indem er sie zu „Zeugen“ macht.

Und die haben jetzt richtig viel zu tun.