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Begegnung mit dem Auferstandenen

2013-03-31 23:53:29

Liebe Leserinnen, liebe Leser!Manche Sätze bleiben einem in Erinnerung - gerade wenn man sie erst mal nicht versteht. \"Über den Auferstandenen weiß man nur vom Auferstandenen selbst.\" Das war so ein Satz in der Vorbereitung auf die Diplomprüfung. Einher gingen damit Fragen nach den geschichtlichen Fakten: weg gewälzter Stein, leeres Grab, gebratene Fische und berührbare Wunden. War das wirklich so? Paulus kommt ja bekanntlich ohne all das aus und gründet seinen Glauben und seine ganze Hoffnung dennoch auf den Auferstandenen.\"Über den Auferstandenen weiß man nur vom Auferstandenen selbst.\" - Ja, genauso ist es, würde ich knapp zwanzig Jahre später und ein paar Erfahrungen weiter sagen. Die historischen Fakten, wie auch immer sie gewesen sein mögen, machen einen in der Seele nicht satt. Man muss vielmehr herzinniglich berührt sein - vom Auferstandenen selbst. Damit meine ich jetzt keine Visionen, Einsprachen oder Lichtphänomene. Gibt es alles, kann beeindrucken, ist aber nicht das Wesentliche. Die Begegnung mit dem Auferstandenen ereignet sich meines Erachtens im ganz konkreten eigenen Leben. Und ist vielleicht gar nicht so ungewöhnlich. Ein Beispiel: Ein paar Tage Kontemplation, eine Zeit intensiver Stille. Da kann sich innerlich viel tun. Besser, man verbindet kein Ziel damit. Und dann die Erfahrung, dass eine sehr schwere leidvolle Phase des eigenen Lebens wieder präsent ist. Und das Ereignis der Annahme, dass das alles zum eigenen Lebensweg dazugehört und sogar Dank, der sich unter Tränen entringt, aber gesagt sein muss. - Ein guter therapeutischer Prozess, kann man sagen. Im Licht des Glaubens: eine Begegnung mit dem Auferstandenen. Schlicht, ohne Phänomene, einfach nur Gegenwart, aber tief berührend und nachhaltig lebendig machend.Und was ist, wenn mir Erfahrungen dieser Art (noch) nicht geschenkt sind? Da ist bleibend gültig gesagt: Selig, die nicht sehen, und doch glauben. Wie auch immer - im Glauben oder im Sehen - wünsche ich Ihnen ein von Herzen frohes Osterfest!Susanne Degen, Pastoralreferentin