Begegnung mit Jesus

Mal ganz ehrlich: Was würden Sie tun, wenn Jesus jetzt vor Ihnen stehen würde? Genau in dieser Minute, vielleicht auf der Straße, oder im Cafe. Wenn er zu Ihnen sagen würde: „Ich bin da. Hab ich ja versprochen, dass ich kommen würde, um dich abzuholen. Bist du fertig?“ Wären Sie fertig? Wären Sie vorbereitet auf die Begegnung mit ihm? Hätten Sie alles erledigt, was noch so ansteht, und könnten Sie mitkommen? Im Evangelium vom heutigen Sonntag ist eine solche Situation geschildert. Jesus erzählt das Gleichnis von den zehn Jungfrauen, die auf den nächtlich heimkehrenden Bräutigam warten sollen. Fünf von ihnen sind vorbereitet, fünf nicht. Als der Bräutigam schließlich kommt, geht er mit den fünf vorbereiteten Jungfrauen in den Hochzeitssaal, die fünf unvorbereiteten Jungfrauen jedoch müssen draußen bleiben. Jesus schließt mit den Worten: „Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“ Für mich, im Alltag ständig unterwegs und beschäftigt mit vielen zeit- und gedankenfüllenden Dingen, ist dieser Satz eine Art „Wecker“. Jesus hat Recht. Ich weiß nicht, wann die Stunde gekommen ist, dass er vor mir steht und mich mitnehmen will. Bin ich also vorbereitet? Habe ich wirklich alles erledigt oder gibt es Dinge, die ich vor mir her geschoben habe? Letztendlich wird mir beim Nachdenken über diese Frage bewusst, dass mein Leben kostbar ist. Trotz aller Schwierigkeiten ist es ein Geschenk von unschätzbarem Wert. Ich darf es auskosten und mich über schöne Momente freuen. Dann kann ich am Ende sagen: Ja, ich bin vorbereitet.