Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Blick zurück nach vorn - Neujahr

Das vergangene Jahr kannte wieder viele Bilder. Darunter fanden sich schöne und grausame – genauso wie es die Ereignisse und Augenblicke waren. Einige Bilder waren einzigartig, die gab es vorher so noch nie und doch sind sie in der Flut der Bilder untergangen. Ich meine die Bilder vom Weltraumteleskop James Webb.

Nie zuvor ist es Menschen gelungen, derart weit und detailliert in die Geschichte des Universums zurückzuschauen. Denn eigentlich sind diese Bilder ja keine Momentaufnahmen, sondern Blicke zurück in die Jahrmillionen der Entwicklung des Weltraums.

Wie dem auch sei, mich haben diese Bilder zutiefst angerührt. Sie vermitteln ein Gefühl für die unvorstellbare Weite des Universums und zugleich sind sie ästhetisch zutiefst ansprechend. Wie klein ist doch unsere Erde in diesen Weiten!

Für mich erzählen diese Bilder auch von Gott. Natürlich werden wir ihn nirgendwo am Ende des Universums im Raum und Zeit finden. Egal, wie scharf das Weltraumteleskop noch eingestellt wird: Einen Blick auf Gott werden wir so nicht erhaschen. Und doch fasziniert der Gedanke, dass diese unendliche Weite und unvorstellbare Fülle Gottes Schöpfungswerk ist. Vielleicht motiviert es, das eigene innere Teleskop wieder einmal neu auszurichten. Denn die Gegenwart Gottes wird nicht dort fassbar, wo man möglichst weit in die Ferne guckt, sondern dort, wo man ihn möglichst nah an die eigene Existenz heranlässt: Gott wird fassbar im konkreten Anderen, in der Erfahrung von Freundschaft und Liebe. Die eigene Existenz als von Gott in Freiheit entlassene zu verstehen und als vom letzten Grund des Seins gewollte und geliebte zu begreifen - das ist der Kern des christlichen Schöpfungsglaubens.

Ich finde ihn auch in diesen Weit- und Rückblicken ins Universum wieder. Zugleich motivieren sie mich im Ausblick nach vorn – auf die Begegnungen und Entdeckungen im kommenden Jahr.

Ich wünsche Ihnen bei dieser wunderbaren Entdeckungsreise auch im kommenden Jahr viele anrührende Augenblicke!

Mathias Wolf, Diakon

PS: Aus rechtlichen Gründen können wir hier die Bilder des James Webb-Teleskopes nicht zeigen. Aber wenn Sie „james webb bilder“ in eine Suchmaschine eingeben, werden Sie sie auch bestaunen können.