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Christi Himmelfahrt – Einladung zum Loslassen und Vertrauen

Nach seiner Auferstehung ist Jesus seinen Jüngern immer wieder erschienen. Er hat mit ihnen gesprochen, sie gestärkt und ihnen gezeigt: Gewalt, Leiden und Tod haben nicht das letzte Wort. Doch 40 Tage nach der Auferstehung Jesu entschwand Jesus endgültig. Er fuhr auf in den Himmel. Für die Jüngerinnen und Jünger bedeutete dies einen tiefen Einschnitt. Sie mussten lernen, loszulassen und zu vertrauen. Auch ohne die sichtbare Gegenwart des Auferstandenen sollten sie weitergehen und Christi Botschaft in die Welt tragen – gestärkt durch das Vertrauen, dass Christus weiterhin bei ihnen ist, wenn auch auf andere Weise.

Auch heute erleben Menschen im persönlichen Leben Brüche und Momente des Abschieds: Kinder werden erwachsen und gehen eigene Wege, persönliche Beziehungen zerbrechen, geliebte Menschen sterben, Lebenspläne verändern sich, berufliche oder persönliche Umbrüche werfen Fragen auf. In all diesen Situationen stellt sich die Frage: Etwas Vertrautes geht zu Ende – wie kann es weitergehen?

Nicht alles im Leben lässt sich kontrollieren oder festhalten. Manchmal besteht der nächste Schritt darin, loszulassen – um sich für Neues zu öffnen und dem Unbekannten mit Vertrauen zu begegnen. Und ich glaube gerade darin liegt die Einladung von Christi Himmelfahrt: nicht am Sichtbaren zu hängen, sondern dem Unsichtbaren zu trauen. Nicht rückwärtsgewandt zu leben, sondern mit Hoffnung und Mut nach vorn zu gehen – wie auch die Jüngerinnen und Jünger es getan haben.

Dieser Schritt ist mit Sicherheit nicht immer einfach. Zweifel, Trauer und Ratlosigkeit haben dabei ihren berechtigten Platz. Doch mitten in all dem dürfen wir darauf vertrauen, dass Christus bei uns ist – mitten in unserem Alltag, in unseren Sorgen, in unseren Fragen, in den Brüchen und Abschieden unseres Lebens – auch wenn wir ihn nicht mit unseren Augen sehen.