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Darstellung des Herrn

Autobiographien sind gerade in. Nicht nur die ehemalige Kanzlerin hat eine vorgelegt, selbst Papst Franziskus hat in mehreren Interviewbüchern sein Leben Revue passieren lassen. Am Ende des Lebens zurückschauen, das bewegt offenbar viele Zeitgenossen.

Am Fest Darstellung des Herrn wird auch von zwei Menschen am Ende ihres Lebens berichtet. Hanna und Simeon begegnen dem neugeborenen Jesus im Tempel.

„Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. 30 Denn meine Augen haben das Heil gesehen, 31 das du vor allen Völkern bereitet hast, 32 ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel“ (Lk 2,20-32) ruft Simeon aus. Er schaut nicht zurück. Simeon macht es anderes: Er schaut nach vorne. Bei Simeon ist es kein verbitterter oder selbstzufriedener Rückblick. Als alter Mann im Angesicht des Todes schaut er noch nach vorne. Wie kühn! Er schaut hinter die Dinge und entdeckt so das, was noch kommen wird.

Alte Menschen erzählen gerne von früher. Simeon erzählt von der Zukunft. Von dem, was auf ihn zukommen wird. Jesus hat ihn dazu bewegt.

Mathias Wolf, Diakon