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Das Beste…kommt eh zum Schluss

2010-11-04 22:32:36

Unter diesem Titel haben sich in der vergangenen Woche rund 600 junge Menschen in der Liebfrauenkirche bei der Aktion der KFJ Taunus dem Thema Tod, Sterben, Auferstehung und Ewiges Leben gewidmet. Kein leichtes Thema. Aber eins, über das nachzudenken sich lohnt.Gedanken, die sich in der ersten Novemberwoche viele Menschen machen.Und da stoßen wir schnell auf den Begriff „Reich Gottes“. Wie ist das mit dem Reich Gottes? Ist es „nur“ das, was uns am Ende unseres Lebens erwartet? Das Beste, das zum Schluss kommt?Da hoffen wir natürlich drauf. Daran glauben wir, dass Gott uns am Ende unseres Lebens in seine Arme aufnimmt. Dass wir uns bei ihm fallen lassen können. Dass wir bei ihm die Erfüllung aller Sehnsüchte erfahren werden. Dass wir dann spüren, das Ziel unseres Lebens erreicht zu haben. Und das hoffen wir auch für die Verstorbenen. Wir hoffen, dass die Menschen um die wir trauern dieses Ziel bei Gott erreicht haben. Das sie im Be-Reich Gottes angekommen sind. Das beschreibt Jesus auch so, wenn er vom himmlischen Hochzeitsmahl, der Wohnung, die er uns beim Vater bereitet hat und in vielen anderen Bildern spricht. Darüber hinaus richtete sich der Blick bei unserer Großaktion aber auch auf das, was unser irdisches Leben ausmacht. Was es wertvoll macht. Wo wir in unserem Alltag Gottes Spuren feststellen können. Und dafür findet Jesus ebenso ganz deutliche Worte. Wir Christen sollen nicht in einer Jenseitsvertröstung leben, nicht warten, dass das Reich Gottes, sein Heilsbereich irgendwann kommt. Sondern wir sind aufgefordert, berufen dafür zu leben, dass das Reich Gottes auch unter uns Menschen erfahrbar und erlebbar wird und ist. Wenn ich meinen Blick nur ins Diesseits richte, in meinen Alltag, meine Terminhetze und meinen Stress, in meine Traurigkeiten, dann fehlt mir vielleicht die Perspektive für Gottes Wirken in meinem Leben. Ich muss, ich darf ihm Raum geben und dann seine Nähe, seine Begleitung erfahren. Das gelingt wenn ich Zeit zum Innehalten finde, mir diese Zeit nehme. Zeit zur Begegnung mit Gott, mit seinen Boten, meinen Mitmenschen. Dann erfahre ich einen Be-Reich, einen Teil des Reiches Gottes. Zum Beispiel, wenn mir jemand in Angst Mut macht, in Traurigkeit Wege der Hoffnung bereitet, in der Hetze des Lebens einen Moment der Rast, der Aufmerksamkeit, zum Durchatmen gibt. Aber sicher auch in den Momenten größten Glücks, in den Hoch-Zeiten des Lebens habe ich eine Ahnung vom Reich Gottes. In Momenten, in denen ich glücklich, zufrieden, in guter Gesellschaft bin.So kann ich das Reich Gottes hier auf Erden spüren, erleben, dass es bereits mitten unter uns ist. Dass ich auch schon in meinem irdischen Leben bei Gott geborgen bin.