Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Das erste Licht

„Das erste Licht, noch bleibt viel Zeit, noch überwiegt die Dunkelheit…“ so beginnt ein Adventslied von E. Eckert und P. Reulein

Manchmal habe ich das Gefühl, dass noch sehr viel Zeit bleibt, die Dunkelheit dunkler und drückender wird und scheinbar unendlich währt. Was soll so ein kleines Licht ausrichten gegen die tiefe Dunkelheit? Und doch entzünden wir Jahr für Jahr hoffnungsvoll am 1. Advent die erste Kerze am Adventskranz und blicken hoffnungsvoll auf die kommenden Wochen. Eine Zuversicht gegen alle Vernunft. Eine Zuversicht gegen alle Vernunft, zieht sich auch wie ein roter Faden durch das Leben Jesu. Seine Mutter, jung und unverheiratet, geboren wird Jesus fern von zu Hause, nicht mal ein ordentliches Zimmer steht zur Verfügung. Kurz nach der Geburt die Flucht ins Nachbarland, nach Ägypten. Später ist er ein Sohn, der die Erwartungen der Familie enttäuscht. Er arbeitet nicht in der Werkstatt des Vaters, er zieht umher, trifft sich mit zwielichtigen Menschen, sein Freundeskreis ist sehr speziell und auch zu Frauen verhält er sich, nach den Maßstäben seiner Zeit, unangemessen. Wie das alles endet, ist bekannt.

Zuversicht gegen alle Vernunft. Vielleicht ist es manchmal gerade das, was unseren Glauben ausmacht. Die Zuversicht, dass Frieden und Liebe nicht unterzukriegen sind, auch wenn im Moment die Realität uns anderes zeigt. Diese Zuversicht und Erfahrung, dass immer wieder, ein noch so kleines Licht, die Dunkelheit durchbrechen kann. Die vielen kleinen Erfahrungen von menschlicher Nähe, Großzügigkeit, Selbstlosigkeit, das Vertrauen, dass Gott mit uns geht, in die dunkelste Ecke unseres Lebens, um für uns Licht zu sein.

Das Adventslied geht weiter:„Und doch gibt´s schon den Hoffnungsschein, denn es wird hell, stellt Gott sich ein…, es ist Advent“.

Lassen wir Gott zu uns kommen, lassen wir es hell werden, nicht nur Woche für Woche durch die Kerzen am Adventskranz und dann an Heilig Abend am Weihnachtsbaum, sondern in uns und unserer Umgebung, weil wir Gott Platz geben, damit er ankommen kann, jeden Tag immer und überallauf´s Neue.

Ich wünsche uns allen, eine Adventszeit mit vielen kleinen und wenn möglich, auch großen Hoffnungsschimmern.

Elke Peglow, Pastoralreferentin