Das interessiert mich die Bohne…
„Interessiert mich nicht die Bohne!“ Das bedeutet so viel wie: ist mir egal, tangiert mich
nicht. Misereor, das katholische Werk für globale Entwicklung, greift das Sprichwort als
Leitwort der diesjährigen Fastenaktion auf, verändert es jedoch leicht: Aus der
Negativformulierung wird: "Interessiert mich die Bohne" und dies ganz ohne Ironie. Einmal
weil als Beispielprojekt generationenübergreifende, klimafreundliche Landwirtschaft in
Kolumbien vorgestellt wird. Und die Bohne eben ein wichtiges Nahrungsmittel in Kolumbien
ist. Zum anderen lohnt ein Blick auf die Herkunft der Redewendung "Interessiert mich nicht
die Bohne": Ihr Ursprung liegt in den Ernährungsgewohnheiten der Menschen im Mittelalter.
Auch hier war die Bohne ein Hauptnahrungsmittel, weil sie leicht zu züchten und sehr
nahrhaft ist. Doch eine einzelne Bohne sättigt niemanden und ist damit nichts wert – sie ist
schlichtweg uninteressant. Misereor dreht den Spieß um und betont: Jeder Mensch ist wichtig,
jede Geschichte muss gehört werden – in diesem Fall sind es die Geschichten der
Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aus Kolumbien.
Bleibt die Frage ans eigene Gewissen: Interessiert mich selber das die Bohne? Interessieren
mich die Schicksale der Menschen weltweit? Und wenn die Antwortet lautet „Ja“: Dann
lassen Sie uns gemeinsam mit Misereor für die Umkehr zu mehr Gerechtigkeit eintreten!
Pfarrer Andreas Unfried