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„Das Unsichtbare ist ewig“ (2 Kor 14)

Menschen sehen immer zuerst das, was sichtbar ist. Wie sollte es auch anders sein? Wir sehen vieles, das schön ist. Wir sehen Blumen, die Natur, das Gesicht eines anderen Menschen. Manchmal sehen wir Dinge die nicht schön sind.

Aber es gibt auch das Unsichtbare: das was wir nicht sehen. Die Schönheit der Natur und der Blumen gibt es nur, weil eine Vielzahl unsichtbarer Prozesse abläuft. Pflanzen zum Beispiel gewinnen ihre Energie aus Photosynthese. Das kann man nicht sehen. Hinter einem Gesicht, das ich anschaue, verbirgt sich ein Mensch mit seiner eigenen Welt. Wenn ich einem anderen Menschen begegne, kann man uns zusammen sehen. Die Beziehung und der Kontakt zwischen uns beiden bleiben aber unsichtbar.

In der Lesung vom heutigen Sonntag heißt es „das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig“ (2 Kor 4,18). Als Menschen brauchen wir das Sichtbare. Ohne dass man etwas sieht, kann man sich nicht gut orientieren. Oft macht aber das, was wir nicht sehen, unser Leben mehr aus, als das, was wir sehen. Freude, Freundschaft und Liebe, aber manchmal auch Schmerz und Traurigkeit können wir nicht einfach mit den Augen einfangen. Das was von unseren Erlebnissen bleibt, ist nicht sichtbar.

Wenn Sie die kommenden Tage durch die Welt gehen oder anderen Menschen begegnen schauen sie doch mal genau hin. Vielleicht entdecken Sie etwas, das sie nicht mit den Augen sehen können. 

 

Christoph Heidenreich
Pastoralassistent