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Der Diener aller sein...

2012-10-19 23:36:22

[b][i]„Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.“[/b][/i]Der Diener aller sein. Will ich das sein? Kann ich tatsächlich glauben, dass ich groß bin, wenn ich mich klein mache? Manchmal träume ich eher ein bisschen davon, groß raus zu kommen, bewundert und beachtet zu werden... Vielleicht nicht als Star im Fernsehen, als einflussreiche Politikerin, oder in einer hohen kirchlichen Position, aber in meiner Familie wenigstens, am Arbeitsplatz, oder in der Uni...im Kleinen einfach! Wenn wir beispielsweise in die Zeitungen, oder die Nachrichten im Fernsehen schauen, können wir leicht, fast auf den ersten Blick feststellen, dass Macht, Einfluss, Ansehen und Ehrgeiz eine große Rolle in der Gesellschaft spielen. Und sicherlich haben wir schon mal die Erfahrung gemacht, regelrecht um einen Platz kämpfen zu müssen. Möglicherweise gar auf Kosten unserer Mitmenschen, Arbeitskollegen, Freunde?! Ich jedenfalls schon.Auch den Jüngern Jesu geht es so. Jakobus und Johannes kommen zu ihm und versuchen sich als erste die bestmögliche Position, zu seiner Rechten und Linken, zu sichern, denn die Erwartung, dass das Reich Gottes anbricht war nah. Aus ihrer Umwelt kennen sie, was es bedeutet ein Mächtiger, ein Großer zu sein. Aber auch die anderen zehn, sobald sie von den Fragen hören werden sie ärgerlich, vielleicht neidisch, ängstlich die eigene Position verlieren zu können. So ruft Jesus die zwölf zusammen und spricht zu ihnen, und genauso zu uns heute.Er sagt nicht, dass das, was die beiden Jünger ihn fragen, nämlich Teil zu haben am Reich Gottes und groß, vielleicht der Größte, zu sein, verwerflich ist. Lediglich der Weg dorthin ist nicht so beschaffen und so einfach, wie sich die Jünger das vorstellen. Ohne Leiden und Dienen ist das unmöglich. Jesus setzt einen neuen Maßstab. Plätze im Himmel zu erhalten gelingt nicht durch Macht und Ruhm, er dreht diese Ordnung um. Und doch Bestätigung durch andere zu suchen für das, was man kann, ist ein menschliches Gefühl. Jesus wertet nicht den Ehrgeiz ab. Auch Macht zu haben verneint er nicht grundsätzlich. Doch ihre Ausübung muss wohl bedacht sein.Es geht nun ebenfalls nicht darum dienen zu müssen oder zu sollen, sondern eigentlich geht es darum es zu wollen. Dienen wollen ist bedingt durch ein glücklich sein mit sich selbst und dem, was man schon hat, dabei geht es nicht um Masse und Macht. Wer immer der Erste sein will, ohne auf die anderen um sich herum zu achten wird daran scheitern, oder unglücklich sein, denn kein Mensch ist eine Insel und lebt für sich allein.So ist nach dem Beispiel Jesu dies der Auftrag für uns Christen, für mich persönlich. Bei mir soll es eben nicht darum gehen meinen Platz einzunehmen auf Kosten meiner Mitmenschen. Ich bin gerufen zum Dienst am Nächsten, Beistand zu geben und mit dem, was ich habe und kann den anderen Gutes zu tun, so wie das für mich möglich ist.[b][i]„Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“[/b][/i]