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„Der Prophet gilt nichts im eigenen Land …“

2018-06-26 10:10:25

Manchmal schafft es ein Satz der Bibel in die Alltagssprache.„Der Prophet gilt nichts im eigenen Land …“ ist so ein Satz. Dahinter steht eine Erfahrung: Jemand hat eine gute Idee, aber in seiner nächsten Umgebung will niemand davon etwas wissen. „Den kennen wir doch‚ was will der uns schon Neues sagen?“, so sind die Reaktionen.Jesus geht das auch so. Davon berichtet das Evangelium dieses Sonntags (Markus 6,1b-6): Jesus kommt in seine Heimat, rührt die Menschen an und wirkt Wunder. Aber sie sagen sich: „Den kennen wir doch! Das gibt’s doch gar nicht!“ Sie lehnen ihn ab, nur weil sie ihn kennen. Das Gute in der Nähe zu sehen, ist offenbar gar nicht so einfach.Da sind Menschen um uns herum so selbstverständlich da, dass wir gar nicht mehr sehen, welche Schätze sie für mein Leben sind. Menschen aus der Familie, Kollegen, Nachbarn oder Freunde können das sein.In diesen Sommertagen ist für viele Urlaubszeit. Wir lassen den Alltag hinter uns.Wir verlassen nicht nur gewohnte Landschaften, sondern wir lassen auch Menschen hinter uns. Vielleicht kommt uns der ein oder die andere von ihnen im Urlaub wieder in den Sinn. Vielleicht merken wir aus der Distanz, wie wertvoll dieser Mensch eigentlich für mein Leben ist.Der Prophet mag zwar nichts im eigenen Land gelten, aber aus der Distanz betrachtet, sieht es unter Umständen ganz anders aus.Mathias Wolf, Diakon