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Domweihetag

2015-08-05 09:46:47

Wie jede Pfarrei einen Ort der Versammlung braucht, so hat das Bistum seine Bistumskirche, den Dom. Immer wieder versammeln sich die Gläubigen des Bistums mit ihrem Bischof zu besonderen Anlässen im Dom. Am 11. August feiert das Bistum dessen 780. Weihetag. Kein besonderes Datum, dennoch Grund zum Gedenken.Der Limburger Dom ist nicht die erste Kirche an dieser Stelle. Schon vor dem Jahre 1000 gründete Konrad Kurzbold eine Stiftskirche, vermutlich anstatt einer Vorgängerkirche. 1058 wurde ein Neu- und Erweiterungsbau geweiht. Der heutige Dom wurde dann im 13. Jahrhundert anstelle der alten Stiftskirche gebaut und 1235 geweiht. Der Dom verbindet in seiner Architektur die deutsche Romanik mit der französischen Frühgotik. Er hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Viele Gelegenheiten gab es in der Vergangenheit, dieser wechselvollen Geschichte des Domes und unseres Bistums zu gedenken.Das Bistum selber ist aber viel jünger, Es wurde 1827 gegründet. Es stammt zu wesentlichen Teilen aus Gebieten, die vor der Säkularisation zu den früheren Erzbistümern Mainz und Trier gehörten. Ein kleiner Teil, um Hachenburg und Marienstatt gehörte zu Köln. Zu Trier gehörten die Westerwälder Gebiete, der Raum Wetzlar, Limburg selbst, der benachbarte Goldene Grund um Camberg und Selters, der Einrich und das Weiltal. Es war der Kernbestand des damaligen Archidiakonates Dietkirchen.Zu Mainz gehörten ursprünglich Frankfurt, der Hochtaunus, der Main-Taunus, der Rheingau und das Gebiet um Biedenkopf. Verwaltet wurden diese Mainzer Gebiete von verschiedenen Organen im Bistum Mainz. Am schwersten tat man sich wohl mit der Abtretung des Rheingaues mit den Weingütern und der Stadt Frankfurt an das neue Bistum Limburg.Wenn es auch eines der kleineren und jüngsten Bistümer ist, hat Limburg schon allein durch seine Lage und die Verschiedenheit der einzelnen Teile eine besondere Bedeutung gehabt. Hinzu kamen dann in den letzten 80 Jahren die bedeutenden Bischöfe Hilfrich u.a. mit seinen Protesten gegen die Euthanasie in Hadamar, Wilhelm Kempf als Konzilsvater und Mitinitiator unserer Synodalordnung und Franz Kamphaus mit seinem besonderen Schwerpunkt Weltkirche und seiner „Option für die Armen“.Schwere Zeiten erlebte das Bistum in der jüngeren Zeit im Jahr 1973, als Bischof Wilhelm Kempf in der sog. Bafileaffäre u.a. wegen der Synodalordnung abgesetzt werden sollte und viele Menschen für ihn im Bistum Limburg auf die Straße gingen. Im Jahr 1999 wurde Bischof Kamphaus von Rom gezwungen, aus der Schwangerenkonfliktberatung auszusteigen. Die jüngste Krise um Bischof Tebartz van Elst haben wir alle schmerzhaft miterlebt.Der Dom ist, wie eine Pfarrkirche nicht nur ein möglicherweise kunsthistorischer Bau, sondern ist Hinweis auf die Kirche aus lebendigen Steinen. Durch die Taufe sind wir als lebendige Glieder Teile dieses Baus. Diese Kirche ist aber auf Jesus Christus gegründet. Anschaulich deutlich wird es am Limburger Dom, der auf den Fels gebaut ist, wie Jesus sagt: „auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen“.Reinhold Kalteier, Pfarrer