\"Drei teuflische Versuchungen\"

Im Evangelium des ersten Fastensonntages hören wir von den Versuchungen Jesu durch den Teufel. Nach vierzig Tagen kommt der Teufel auf Jesus zu, der sich fastend in die Einsamkeit der Wüste zurückgezogen hatte, und stellt Jesus dreimal auf die Probe:Beim ersten Mal soll er Steine in Brot verwandeln. Aber für wen sollte er das tun? Doch höchstens für sich alleine. Später einmal wird Jesus ein Brotwunder wirken, allerdings für andere, damit sie satt werden. Ein Wunder nur für sich selbst zu wirken, entspricht nicht Gottes Willen.Als zweites versucht der Teufel Jesus zu einer öffentlichkeitswirksamen Grenzerfahrung zu provozieren, indem er ihn mithilfe eines Schriftzitats nötigen will, sich vom Tempel zu stürzen und Gottes Schutzzusage zu testen. Bei dieser Versuchung geht es um die Verlockung von Anerkennung und Prestige um den Preis der Instrumentalisierung Gottes. Jesus widersteht auch dieser Versuchung und stellt klar: Gott lässt sich nicht auf die Probe stellen. Er nimmt uns nicht die Gefahren des Lebens ab, aber er trägt uns, wenn wir uns ihm anvertrauen. Der Dialog zwischen dem Teufel und Jesus erfährt seinen Höhepunkt in der dritten Versuchung, als der Teufel Jesus die Weltherrschaft gegen den Dienst der Anbetung offeriert. Der Teufel bietet etwas an, über das er nicht verfügt und verlangt als Gegenleistung etwas, was ihm nicht gebührt. Wer sich auf so einen Deal einlässt, erhält zwar scheinbar maximale Freiheit, bleibt aber in Wirklichkeit immer Abhängiger dessen, der ihm diese Macht gegeben hat und jederzeit wieder wegnehmen kann.Auch bei dieser Versuchung der Macht, setzt Jesus sein Vertrauen auf Gott. Gott hält den Menschen nicht in Abhängigkeit, sondern richtet ihn auf und beruft ihn zur Freiheit. Mit seinem Vertrauen auf Gott hat Jesus auch diese Versuchung überwunden.Ich wünsche Ihnen für diese Fastenzeit, dass Sie achtsam sind für die Versuchungen und Verlockungen, die Trennendes herbeiführen und somit von Gott wegführen wollen und dass Sie die angemessenen Antworten aus dem Glauben darauf finden!