DU HAST DIE WAHL!
Was ist wichtig im Leben? Und wer entscheidet das? Jeden Tag auf´ s Neue sind wir vor Entscheidungen, vor die Wahl gestellt. Was ist gut und was ist richtig? Und für wen ist es das?
Diese Fragen sollten wir uns immer wieder von neuem stellen, wenn es um wichtige Entscheidungen, um Positionierung und solidarisches Handeln geht. In den vergangenen Wochen und Monaten haben sich diese Fragen in Bezug auf unser Zusammenleben zugespitzt und die möglichen Antworten haben teilweise tiefe Gräben in unserer Gesellschaft hinterlassen. Ist es wirklich meine „Privatsache“, was ich denke, sage, tue, wähle? Gibt es Maßstäbe, Orientierungspunkte, Grenzen, die für alle gelten? Auch bei der Beantwortung dieser Fragen scheiden sich die Geister. Darf Kirche politisch sein? Muss Kirche denn nicht politisch sein? Oder ist die christliche Botschaft nur eine nette Verzierung für die Sonn- und Feiertage? Wir Menschen sind ein Abbild Gottes, jede und jeder. Wenn aber jeder Mensch ein Abbild Gottes ist, gibt unser Verhalten anderen gegenüber letztendlich auch unser Verhältnis zu Gott wieder. Es kann also nicht beliebig für unseren Alltag sein, ob wir uns zu Christus und seiner Botschaft bekennen oder nicht. Das Gebot der Nächstenliebe zu allen Menschen ist ein zentraler Grundstein unserer christlichen frohen Botschaft. An vielen Stellen in der Bibel ist klar und deutlich zu lesen, wie Jesus sich anderen gegenüber verhalten hat, vor allem denen, die ausgegrenzt und abwertend behandelt wurden. Jesusstand immer auf der Seite der Schwachen. Wir wissen, er hat sich damit nicht bei allen beliebt gemacht. Gerade die Mächtigen und Etablierten fühlten sich von seiner universalen Liebesbotschaft bedroht. In den Evangelien finden wir viele Beispiele, die Jesus uns vorgelebt und ans Herz gelegt hat. Auf den Punkt bringt es die sogenannte Goldene Regel: “…Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!“ Wenn ich diese Regel ernst nehme, ist es eigentlich ganz klar, wie ich mich im Alltag entscheide, wem ich meine Stimme gebe und mit wem ich mich solidarisch erkläre. Nehmen wir unser Christsein und unsere Verantwortung ernst, im Vertrauen auf Gottes unendliche Liebe und Barmherzigkeit, für alle Menschen dieser Welt.
Elke Peglow, Pastoralreferentin