EINLADUNG

Stellen Sie sich vor, Sie oeffnen den Briefkasten am Abend eines langen Tages; viele Bilder, Worte und Begegnung nehmen Raum in Ihren Gedanken und Gefuehlen ein, und ploetzlich entdecken Sie voellig unerwartet einen Briefumschlag. In grossen Buchstaben steht darauf geschrieben: EINLADUNGSind Sie ueberrascht?Zoegern Sie?Freuen Sie sich?Oder kommt die Einladung ungelegen, bringt die gefassten Plaene durcheinander?Der Prophet Jesaja wagt, eine solch unverhoffte, ja voellig abwegige Einladung im Namen Gottes auszusprechen. Dort heisst es \"An jenem Tag wird der Herr der Heere auf seinem Berg - dem Zion - fuer alle Voelker ein Festmahl geben ...\" (Jes 25,6). Jesaja entwirft dieses Bild zu Zeiten, wo nichts darauf hindeutet, dass man mit den Nachbarstaaten friedlich werde feiern koennen, und schon gar nicht mit allen zugleich.Koennen wir dies nicht auch von unserer heutigen Zeit sagen? Scheint es nicht unmoeglich, dass wahrer weltweiter Friede moeglich ist?Und doch, wenn alle Menschen diesen Frieden wollen, dann ist ein solches gottgewolltes Festmahl moeglich. Gott traut dies uns Menschen zu. Seine Einladung ist aktuell und gilt auch heute, gilt Dir und mir.Eugen Eckert bringt dies in seinem Liedtext wie folgt zum Ausdruck:Aus den Doerfern und aus Staedten,von ganz nah und auch von fern,mal gespannt mal eher skeptisch,manche zoegernd, viele gern,folgen wir den Spuren Jesu,folgen wir dem, der uns rief,und wir werden selbst zu Boten,dass der Ruf noch gilt, der lief:Eingeladen zum Fest des Glaubens,eingeladen zum Fest des Glaubens.