„Endlich Ferien!“
So haben vermutlich viele Kinder gejubelt, als die Sommerferien begannen.
„Endlich Urlaub/Auszeit!“ So denken in diesen Wochen sicher auch einige von uns.
Jetzt ist die Zeit zum Reisen, zum Luftholen, zum Entspannen, zum Kraft tanken, egal ob hier oder an einem anderen Ort.
Es ist gut, dass es solche Zeiten gibt. Das lesen wir schon im ersten Buch der Bibel, im Schöpfungsbericht, als es darum geht, dass Gott am 7. Tage der Schöpfung ruhte. Aber wir wissen auch, neben den „Ruhetagen“ gibt es ganz andere Zeiten im Leben. Davon schreibt der Prophet Kohelet im Altem Testament. Auf den ersten Blick für unsere Verhältnisse ein etwas befremdlicher Text. Denn neben all den schönen Dingen im Leben, schreibt Kohelet auch, dass es eine Zeit zum „Sterben“, „Niederreißen“, Hassen“ und „Krieg führen“ gibt. Das wollen wir nicht hören, das passt so gar nicht in unsere „Sommer-Sonne-Urlaubs Stimmung“. Vielleicht aber doch?! Kohelet beschreibt doch nur die Realität, die viele Menschen auf der Welt gerade genau jetzt, zu dieser Zeit, erleben. Wir können manches gar nicht und anderes nicht so leicht beeinflussen und ändern. Aber der erste Schritt ist doch überhaupt die Wahrnehmung der Wirklichkeit und der nächste Schritt das Nachdenken über das, was jetzt anstehen könnte. Wofür ist jetzt die Zeit? Wofür ist jetzt meine Zeit? Da habe ich schon einiges in der Hand. Ich kann handeln im Kleinen wie im Großen, dass die Zeiten der Liebe, des Lachens, des Tanzens einen größeren Raum einnehmen und so kleine Auszeiten und Lichtblicke für mich und andere schaffen. Wir dürfen unsere freie Zeit genießen, aber wir sollten nicht vergessen, dass es auch andere Zeiten gibt und uns und unsere Kraft dafür einsetzen, dass die schönen Momente für alle Wirklichkeit werden. Dafür hat Gott uns nicht nur Zeit, sondern auch Kraft und Hoffnung geschenkt und den Hl. Geist, der uns bestärken und leiten kann.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen erholsame, schöne Sommertage.
Elke Peglow, Pastoralreferentin
Kohelet 3,1 ff
Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:
Eine Zeit zum Gebären und eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Ausreißen der Pflanzen,
eine Zeit zum Töten und eine Zeit zum Heilen, eine Zeit zum Niederreißen und eine Zeit zum Bauen,
eine Zeit zum Weinen und eine Zeit zum Lachen, eine Zeit für die Klage und eine Zeit für den Tanz;
eine Zeit zum Steinewerfen und eine Zeit zum Steine sammeln, eine Zeit zum Umarmen und eine Zeit, die Umarmung zu lösen,
eine Zeit zum Suchen und eine Zeit zum Verlieren, eine Zeit zum Behalten und eine Zeit zum Wegwerfen,
eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen, eine Zeit zum Schweigen und eine Zeit zum Reden,
eine Zeit zum Lieben und eine Zeit zum Hassen, eine Zeit für den Krieg und eine Zeit für den Frieden.