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Endlich Hoffnung: Beschlüsse im synodalen Weg, getragen von Laien und Bischöfen

Wir haben verstanden, […] dass Phänomene eines strukturell verankerten Machtmissbrauchs konsequent aufgedeckt, angeklagt und geahndet werden müssen und dass alles dafür getan werden muss, ihre Fortführung zu verhindern.

 

Wir haben verstanden, dass Macht als Dienst übertragen wird und geistlicher Tiefe bedarf. Sie kann nur dann segensreiche Wirkungen erzielen, wenn sie geteilt, begrenzt und kontrolliert wird und im Rahmen nachvollziehbarer Qualitätsstandards verliehen und ggf. auch wieder entzogen wird.

Diee katholische Kirche muss die Strukturen, in denen sie ihre Macht lebt, immer neu auf den Prüfstand stellen. Sie muss diese Strukturen verändern, wo es der Dienst an den Menschen erfordert, und weiterentwickeln, um eine gute Leitung der Kirche im Geist des Evangeliums zu sichern. Sie muss auf die Stimme derer hören, die in der Kirche vom Missbrauch ihrer Macht betroffen waren und sind.  In ihnen wird nach dem Zeugnis der Hl. Schrift (Mt 5,1-12; Mt 25,31-46) die Stimme Christi vernehmbar. Ihr Schrei ist ein besonderer „Locus theologicus“ für unsere Zeit.

Wir setzen uns dafür ein, das geltende Kirchenrecht so anzuwenden, dass in den Diözesen Macht verbindlich an Getaufte und Gefirmte übertragen wird und dass effektive Kontrollverfahren etabliert werden.
Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, das geltende Kirchenrecht so zu ändern, dass ein der Kirche angemessenes, in der eigenständigen Würde jeder getauften Person begründetes System von Gewaltenteilung, Entscheidungspartizipation und unabhängiger Machtkontrolle begründet wird.
Wir setzen uns darüber hinaus dafür ein, dass Dienste und Ämter in der Kirche für alle Getauften und Gefirmten zugänglich gemacht und entsprechend ihren Charismen und Berufungen, ihrer Eignung, Befähigung und Leistung besetzt werden.
Wir setzen uns deshalb auch dafür ein, qualifizierte Voten abzugeben, damit denjenigen Gläubigen, die berufen und befähigt sind, unabhängig vom Geschlecht und vom Lebensstand der Zugang zu allen kirchlichen Diensten und Ämtern geöffnet wird – inklusive aller Weiheämter.

Zusammengetragen von Pfr. Dr. Werner Otto, Mitglied des synodalen Wegs.