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„Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!“

Ich bin aber verwirrt, Gott. Bin verwirrt von all dem Leid, das ich um mich herum sehe, von der Ungerechtigkeit und der Ohnmacht, die ich spüre. Vor allem aber bin ich verwirrt, von dem was Menschen in Deinem Namen Gott, jawohl in Deinem Namen (!) anderen Menschen angetan haben: missachtet, ignoriert, angelogen, missbraucht, betrogen, sich gerechtfertigt statt zu bereuen, geschlagen, vertuscht, beschimpft, manipuliert, isoliert oder Dich und Deine Worte missbraucht, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen und ihre Macht zu festigen.

Wie also, Gott, soll mein Herz da ruhig bleiben, wie soll ich Halt finden? Wo mir doch mein Glaube auch von solchen vermittelt wurde, die betrogen? Wo, wenn die Orte, die mir heilig waren, zur verbrannten Erde geworden sind, weil sie auch Schauplatz vielfachen Missbrauchs wurden? Ich möchte meine Klage zum Himmel brüllen und in die Welt hinaus. Vielleicht wird mein Herz dann wieder etwas ruhiger. Vielleicht erkenne ich dann den Weg, vielleicht scheint dann Wahrheit auf und vielleicht gedeiht dann das Leben, das du geschenkt hast.

 

Katrin Gallegos Sánchez