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Feindesliebe ist eines der wichtigsten Gebote Jesu.

Er wiederholt es in unterschiedlichen Situationen: Nicht mehr Aug‘ um Aug‘, nicht mehr Gleiches mit Gleichem vergelten! Schon das wäre mit Blick auf manche Kriege in dieser Welt ein Fortschritt wäre. Stattdessen fordert Jesus ohne Gegenwehr, ohne Widerstand dem Bösen zu begegnen.

Ganz ehrlich, rund um den ersten Jahrestag der Bomben auf Kiew, fällt es schwer, dieses Gebot Jesu aus der Bergpredigt zu verstehen, geschweige denn es zu leben. Der Widerstand beginnt sich schon zu regen: Wie kann es sein, dass wir uns der Aggression von wenigen Erdenbürgern ausliefern und uns nicht dagegen wehren?

Wie wäre das, für Putin zu beten, nicht für einen politischen Sieg, aber für sein Herz, für seine Seele? Wie wäre es die Ungerechtigkeiten geschehen zu lassen, ohne sich darüber aufzuregen und alles in Gottes Gerichtsbarkeit auf die Zeit danach zu vertagen? Wie wäre es, denen, die uns etwas aufbürden, weil sie dazu legitimiert sind (z.B. Steuern, Regeln…) noch vorauszueilen und das Doppelte zu leisten?

Wo bliebe da der Schrei nach Gerechtigkeit? Wo die prophetische Kraft? Wo die Leistungsfähigkeit? Wo die Achtung vor mir selbst?

Und wie sähe die Welt dann aus? Wären wir Sauerteig? Käme so Gottes Reich?

Katrin Gallegos Sánchez