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\"Frei! Darum ist es erlaubt, Gutes zu tun!\"

2014-08-14 10:45:11

Dieses Wort ist abgeleitet von dem Bericht im Matthäusevangelium über die Heilung des Mannes mit der verdorrten Hand. Es ist Sabbat, nach jüdischem Gesetz sind körperliche Tätigkeiten nicht erlaubt. Das wird auch Jesus zum Vorwurf gemacht. Er macht aber deutlich, dass der Mensch nicht für das Gesetz da ist, sondern das Gesetz dem Menschen dienen soll. Jesus nimmt sich die Freiheit, trotz des Verbotes Gutes zu tun.Unter diesem Gedanken stand die große Ministrantenwallfahrt nach Rom in der vergangenen Woche. Insgesamt waren es ca. 50.000 Jugendliche aus Deutschland, einige aus Wien und Lettland. Aus dem Bistum Limburg waren es etwa 1.100 Teilnehmer. Die Limburger waren alle in einem großen Hotel untergebracht. Das erforderte von der Gesamtleitung hohe logistische Fähigkeiten. Die Ministrantengruppe aus Oberursel/Steinbach war mit 75 Teilnehmern die größte Limburger Gruppe. Sie stand unter der Leitung von Pastoralreferent Daniel Dere und mir, aber ohne das große Engagement unserer Teamer hätten wir das nicht so durchführen können. Für mich persönlich war es die dritte Ministrantenwallfahrt nach Rom. Bei allen diesen Fahrten habe ich erlebt, wie begeisterungsfähig Jugendliche auch für Glaubensdinge sind. So war es auch in diesem Jahr. Die Jugendlichen nehmen die Strapaze einer 16-stündigen Busfahrt auf sich, legen viele Kilometer zu Fuß in Rom zurück, halten große Hitze aus (auf dem Petersplatz ohne Schatten ca. 40 Grad), feiern begeistert Gottesdienste mit, nehmen aufeinander Rücksicht und helfen einander, wenn es nötig ist, stehen morgens früh auf, auch wenn sie wenig geschlafen haben. Sie nehmen auch Kontakt mit Jugendlichen aus anderen Diözesen auf. Die Morgengebete und Eucharistiefeiern waren jugendgemäß gestaltet, was für manchen römischen Prälaten gewöhnungsbedürftig war. Weihbischof Dr. Thomas Löhr wohnte mit in unserem Hotel und stand auch den Gottesdiensten vor. Höhepunkt war die Begegnung mit Papst Franziskus bei der Audienz am Dienstag ausschließlich für die Ministranten. Zum ersten mal bei einer Audienz sprach er in deutscher Sprache die Teilnehmer an. Er machte ihnen Mut für ihren Ministrantendienst und zum Zeugnis für den Glauben. Die Tage waren für alle Beteiligten anstrengend, bei der Rückkehr am Montag erlebten wir aber nur zufriedene und strahlende Gesichter. Ich bin überzeugt, es war für alle Beteiligten eine Bestärkung im Glauben im Sinne auch des Refrains im Mottolied: „Ich bin frei, dir, Gott, zu singen, dir zu dienen, Halleluja. Ich bin frei, meinen Nächsten zu sehen, los zu gehen, Gutes zu tun, ich bin frei!“