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Freue dich!

So ist die Überschrift über diesem 4. Fastensonntag.

„Freue dich!“, mit Blick auf das, was kommt. Aber seien wir mal ganz ehrlich, sieht es im Moment zum Freuen aus? Der Krieg in der Ukraine dauert schon über zwei Jahre und kein Ende ist abzusehen. Seit dem 7. Oktober,dem Überfall der Hamas auf Israel, ist eine Spirale von Gewalt, Terror, Elend und Tod entstanden, die undurchdringbar erscheint. Krieg, Hunger, Not oder kriegsähnliche Zustände gibt es in weiten Teilen der Welt, viele von uns unbemerkt oder unbeachtet. Und die politische Entwicklung in vielen demokratischen Staaten weckt auch nicht gerade Hoffnungsgefühle. Sei es in den USA, aber auch bei uns in Deutschland, mit den nach wie vor erstarkendem Rechtsextremismus. Viele Gedanken und Aussagen, die vor Jahren noch undenkbar waren, sind in der Zwischenzeit gesellschaftsfähig geworden.

 Dann bleibt doch die Frage: „Worüber soll ich mich freuen und jubeln?“

Nun könnte man einfach sagen, es geht bei Kirche und Glaube doch nicht um Politik. Es geht doch um mehr!

„Ja“ und vielleicht eben doch „Nein“. Jesus hat nicht mit dem Jenseits vertröstet. Er hat sich sehr wohl für die Menschen seiner Zeit vor Ort eingesetzt und Ungerechtigkeiten beim Namen genannt. Aber er hatte darüber hinaus mehr zu bieten. Es gibt nicht nur das Hier und Jetzt, es gibt ein darüberhinaus. Das ist die Hoffnung, die Freude, die uns tragen und motivieren kann, uns im Hier und Jetzt für die Botschaft des Friedens und der Liebe einzusetzen, um Gottes Gegenwart erfahrbar zu machen. Das kann uns, trotz allem, Mut und Hoffnung geben. Gott wirkt auch heute in unserer Welt und wir dürfen darauf vertrauen, dass die Ungerechtigkeiten dieser Welt nicht das letzte Wort haben werden. Im Hier und jetzt ist jede und jeder gefragt und aufgefordert nach bestem Wissen und Gewissen dazu beizutragen, dass es Grund zur Freude gibt, dass Gottes guter Geist auf Erden wirkt. Ich kann meinen Glauben nicht von meinem Alltag trennen. Ich habe die christliche Verpflichtung, genau hinzuschauen, hinzuhören und zu handeln, wenn Unrecht geschieht. Ich werde damit die Welt nicht in ein Paradies verwandeln, aber ein Stückchen davon sichtbar machen und anderen die Hoffnung schenken, dass Gott eben doch das letzte Wort hat. Ich wünsche uns eine gute verbleibende Fastenzeit, mit dem Vertrauen auf einOsterfest, an dem die Freude und Frohe Botschaft für alle Menschen sichtbar und erfahrbar wird.

Elke Peglow, Pastoralreferentin