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Für wen haltet ihr mich?

Die berühmte Frage Jesu an seine Jünger hat Lothar Zenetti seinerzeit so variiert:
Da gab Simon Petrus zur Antwort, und man merkte gleich, er hatte inzwischen seinen Rahner
wohl studiert: „Du bist, wie die Kirche es gegen alle Missbildungen und Verkürzungen
besonders in Richtung auf eine bloße Gesinnungseinheit mit Gott entfaltete und zumal auf den
frühen Konzilien von Ephesos und Chalkedon formulierte, die zweite Person der Heiligen
Dreifaltigkeit, der Sohn des Vaters, der Logos mithin, sein göttliches Wort, das von Ewigkeit
her im Besitz des vom Vater mitgeteilten einen göttlichen Wesens ist, das in der Zeit aus
Maria eine menschliche Natur als vollendet eigene Wirklichkeit angenommen hat, so dass du
in der Einheit derselben göttlichen Person eine göttliche und eine menschliche Natur
unvermischt und ungetrennt besitzt und als derselbe also wahrhaft als Gott und Mensch zu
glauben und zu bekennen bist.“
Er war ein bisschen außer Atem, der Simon Petrus, als er das gesagt hatte, aber es war ein
großartiges Bekenntnis. Es schien ihm freilich, als ob Jesus ein wenig lächelte. Auf jeden Fall
verbot er den Jüngern streng, dies irgend jemand zu sagen.
Liebevoller kann man den eigenen „Theologen-Sprech“ nicht auf die Schippe nehmen. Aber
abgesehen davon bleibt die Frage: Was wäre denn meine Antwort?
Pfr. Andreas Unfried