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Gebt ihr ihnen zu essen! (Mt 14,16)

2012-08-27 21:46:16

Das Evangelium von der Brotvermehrung ist uns geläufig. Viele Menschen folgen Jesus. Am Abend brauchen die Leute etwas zu essen. Die einfachste Lösung wäre, sie wegzuschicken. Jeder sorge für sich selbst. Doch Jesus sieht die Not der Menschen und nimmt die Jünger in die Pflicht.Es ist auffallend, wie sehr in der Szene der Brotvermehrung die Stellung der Jünger betont wird, wie sie an dem Wunder beteiligt sind. Sie machen Jesus auf den Hunger der Menschen aufmerksam, sie weisen auf den Jungen hin, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Jesus gibt ihnen das Brot zum verteilen und sie geben es den Leuten.Auch wir als seine Jünger sind zur Vermittlung dieses Brotes Jesu berufen. Wir sind Mitwirkende an dem fortdauernden Wunder der Brotvermehrung. Wir sind gerufen, die Not des Volkes, den Hunger der Menschen zu sehen und betend vor Gott zu tragen. Wir empfangen von Gott auf wundersame Weise Brot, d.h. Fähigkeiten und Gaben, die wir an die Menschen weitergeben können. Jesus teilt die unübersehbare Masse der Menschen in überschaubare Gruppen und kleinere Einheiten, in denen sich die Menschen als einzelne, als Gruppen begegnen können, in denen aus Masse Gemeinschaft werden kann. Die Menschen erleben: Im Teilen vermehrt sich die Nahrung. Das Abgeben macht nicht ärmer. Das Loslassen füllt die Hände. Alle werden satt. Jesus nimmt auch uns mit in die Verantwortung. Angesichts der Bilder dieser Tage von Ostafrika und anderen Gebieten der Welt spüren wir, wie aktuell dieses Evangelium heute ist und wie nah es uns gehen kann.Er sagt zu uns: [i]\"Gebt ihr ihnen zu essen!\"[/i]Und er gibt sich uns in die Hand, damit wir den Auftrag erfüllen können. So wirken wir mit am Wunder von der Brotvermehrung.Reinhold Kalteier[i]Pfarrer[/i]