Gedanken aus dem Kloster
Mit meinem Kammerchor haben wir eine Probenwoche in dem wunderschönen ehemaligen Zisterzienserkloster Schöntal im Hoheland verbracht. In der Kirche findet man dort eine Abbildung der Umarmung Christi des heiligen Bernhard, die wunderschön ist.
Sie zeigt den „Amplexus“, die Umarmung des heiligen Bernhard, dem Vater der Zisterzienser, aus dem 12. Jahrhundert. Der hl. Bernhard kniet betend vor einem Kreuz. Und da geschieht es ihm, dass sich die Nägel, die Jesus‘ Hände ans Kreuz nageln, lösen und Jesus Bernhard umarmt. In einem Buch von Barbara Stühlmeyer schreibt sie, „so sehr wir uns nach Liebe sehnen, so sehr versuchen wir, uns gewissermaßen am Kreuz vorbeizuschmuggeln, um direkt in die Arme Gottes zu gelangen.“ Ja, so ist das schon manchmal. Aber diese Umarmung, der Amplexus, ist ein heilendes Geschehen. Unser Herr und Herrscher, Jesus Christus, steigt für uns vom Kreuz. Der dreieine Gotte berührt uns als Jesus Christus, Jesus ist Mensch und Gott, der uns in seine Arme aufnimmt.
Harald Schwalbe.