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Gedanken zum 24. Sonntag im Jahreskreis

2007-09-16 13:36:41

Tiefer kann man kaum sinken: die Familie vor den Kopf gestoßen, die Freunde verloren, alles Geld verjubelt. Das Bild des jungen Mannes „aus gutem Haus“, der im Dreck die Schweine eines anderen hüten muss und dem beim Anblick des Schweinfutters das Wasser im Mund zusammenläuft, macht betroffen. „Selbst schuld“!, würden vermutlich die meisten von uns achselzuckend so ein Schicksal kommentieren. Wer sein Leben so verbaut, der hat es nicht anders verdient, der muss gucken, wie er klarkommt. Für den jungen Mann gibt es kein zurück mehr. Der junge Mann hat sein Elend selbst verschuldet – und erfährt ganz unverdient die Liebe seines Vaters, die alles wieder gutmacht.Mich berühren die Gegensätze in diesem Evangelium: der Dreck und Schlamm bei den Schweinen – das saubere Festgewand, das der Vater schnell für den Sohn holt; der nagende Hunger auf die Futterschoten der Schweine – das feine Mastkalb, das der Vater braten lässt. Unser hartes Urteil – die grenzenlose, verzeihende Liebe Gottes, des Vaters. Auch wenn wir nicht daran gedacht hätten: Er macht seinen Namen wahr. Papst Benedikt XVI. beschreibt dies in seiner Enzyklika Deus Caritas so:„Dieses Handeln Gottes nimmt seine dramatische Form nun darin an, dass Gott in Jesus Christus selbst dem „verlorenen Schaf“, der leidenden und verlorenen Menschheit nachgeht: Wenn Jesus in seinen Gleichnissen von dem Hirten spricht, der dem verlorenen Schaf nachgeht, von der Frau, die die Drachme sucht, von dem Vater der auf den verlorenen Sohn zugeht und ihn umarmt, dann sind dies alles nicht nur Worte, sondern Auslegung seines eigenen Seins und Tuns.“Wenn Gott in seinem Sohn Jesus Christus so handelt, also das Verlorene sucht, dann bleibt die Frage, die auch wir uns in unseren Gemeinden stellen müssen.Machen wir uns auf den Weg, um das Verlorene zu suchen ? Heißen wir die Menschen, die verloren waren, in unseren Gemeinden willkommen ? Missionarische Kirche bedeutet heute so zu handeln, wie Gott selbst handelt, nicht mit Gesetz und Strenge sondern mit der Macht der Liebe, die auf alle Menschen wartet und ihnen entgegengeht; die Verlorenen umarmt und ihnen Raum in ihren Herzen gibt. Solche Zeugen der Liebe Gottes werden oft in unserer Welt gesucht !Gehören wir dazu ????Gott segne Sie und beschütze Sie !