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Gedanken zum 5. Sonntag im Jahreskreis

2009-02-08 15:49:15

An diesem fünften Sonntag im Jahreskreis fällt es mir schwer meine Gedanken zu formulieren. Das Hauptthema der Woche ist Papst Benedikt und seine Äußerungen und Entscheidungen. Die Macht der Medien ist unvorstellbar. Jedes Medium fühlt sich berufen, über den Papst Benedikt und seine Entscheidungen zu urteilen. Manche tun das mit Sorge, andere äußern starke Kritik und Ablehnung. Wie schnell geraten positive Berichte von damals ins Wanken. „Wir sind Papst“ lautete der Slogan. Doch wie sieht es jetzt aus? Etwas freut mich allerdings sehr: das Thema Kirche und Glaube steht seit langer Zeit wieder auf den ersten Seiten der Zeitungen und ist in den Medien präsenter denn je. Auf einmal erfahren wir wieder, dass das II. Vatikanische Konzil (1962-1965) eine epochale Veränderung der katholischen Kirche hervorgerufen hat. Eine Zeit des Frühlings, eine Zeit des Wirkens des Heiligen Geistes. Mich persönlich interessieren die Männer aus der „Priesterbruderschaft St. Pius X.“ nicht. Sie sind und bleiben auf die Dauer eine Randerscheinung in unserer Kirche. Mich interessiert vielmehr, was über den Papst berichtet wird. Hat dieser Mensch, der unser Bruder im Glauben ist, so eine Behandlung verdient? Ist er wirklich ein Gegner des II. Vatikanum? Will er, wie manche behaupten und ihm vorwerfen, unsere Kirche ins Verderben stürzen? Alles dies ist unbegründet und wir wissen nicht, warum Papst Benedikt so und nicht anders gehandelt hat. Ich glaube, dass er wie Paulus in der zweiten Sonntagslesung aus dem 1. Korinther Brief 9, 22 – 23, gehandelt hat. Paulus schreibt: „Den Schwachen wurde ich ein Schwacher, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben.“ Nicht die bösen Geister haben den Papst getrieben sondern die Sorge um die Kirche. Er hat diesen schwachen Menschen aus dieser Priesterbruderschaft eine Brücke gebaut, um sie retten. Der Papst hat im Sinne des Evangeliums gehandelt, er wollte das retten, was schwach war und immer noch ist. Ich persönlich sehe keine Chance für diejenigen, die das Konzil nicht akzeptieren wollen, dass sie großen Einfluss auf das Leben der Kirche haben werden. Kaum jemand hat ihnen Beachtung geschenkt. Ihre Sprüche, sollten wir nicht ernst nehmen, geschweige denn Angst davor haben. Kein Mensch, der den Holocaust leugnet, wird in der heutigen Welt ernst genommen. Egal ob er Bischof, Priester oder sonst jemand ist. Solche Menschen werden keine Chance bekommen, irgendetwas zu verändern. Die Wahrheit kann man nicht leugnen. Gott, der die Wahrheit ist wird das nicht zulassen. Der Geist Gottes, der das II. Vatikanischen Konzil einberufen hat, wirkt auch heute in vielen Menschen. Ich freue mich über die Reaktion so vieler Menschen in der ganzen Welt und vor allem in Deutschland. Die Reaktionen so vieler Bischöfe entsprechen dem Geiste des Konzils. Alle Bischöfe und alle Gläubigen haben das Recht, sich zu äußern, wenn es Probleme gibt. Die Frage die sich jedoch stellt, ist, wie wir mit diesen Menschen umgehen, die etwas Bestimmtes gesagt oder getan haben? Wir sollten bei aller Kritik das Beten nicht vergessen und uns sicher sein, dass nicht die Menschen die Kirche führen und sie heilig machen, sondern der Geist des Herren, der ein Geist der Liebe, der Wahrheit, der Geduld, der Solidarität und der Verheißung ist. So wünsche ich uns allen, dass wir bei aller berechtigten Kritik die Gelassenheit und Stärke des Heiligen Geistes in unserem Leben nicht vergessen und in diesem Geiste leben und handeln.Ihr Jan Klementowski, Diakon