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Geschlossene Türen

2016-04-12 20:03:29

Geschlossene Türen gehören für mich irgendwie zentral in die Zeit nach Ostern. Rückzug. Bei sich sein. Johannes erzählt von Jüngern, die aus Angst die Türen verschließen. Nicht verwunderlich, es ist alles noch ganz frisch, schwer zu verstehen und erst ein paar Tage her. Was für ein schönes Bild, dass verschlossene Türen die Gegenwart Christi nicht verhindern und auch nicht den Empfang des Heiligen Geistes. In der Apostelgeschichte ist es ein bisschen anders. Nach einer Zeit von Begegnungen kündigt der Auferstandene die Taufe mit dem Heiligen Geist an. Und nach seiner Aufnahme in den Himmel, da ziehen sich seine Getreuen, Freunde und Freundinnen in das Obergemach eines Hauses zurück. Auch sie machen irgendwie die Türen erstmal zu. Betend, wartend. Und dann an einem Tag, als sie sich alle am gleichen Ort befinden, da geschieht es dann, sie werden auf einmal durchgewirbelt. Brausen, Sturm, Zungen wie Feuer und diese wunderbare Fähigkeit: in allen Sprachen reden können, so dass jeder verstehen kann. – Geburtsstunde der KircheGeschlossene Türen und ihre Überwindung, ihre Transzendierung. Aufbruch. Das gehört für mich zentral in die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten. Und es sind nicht die Menschen, die das „machen“. Es geschieht, wird geschenkt. Die Geschichten wiederholen sich so nicht, mit ihren spektakulären Elementen, aber sie helfen mir unsere Wirklichkeit zu deuten. In unserem Visionsprozess haben sich über 300 Interviews ereignet. Über 300 Mal hat sich da zwischen Menschen eine Tür geöffnet. Türen, an die wir sonst vermutlich nicht geklopft hätten. Viele Menschen haben geholfen, dass Türen sich öffnen. - Kirche muss sich öffnen, rausgehen zu den Menschen, hören wir immer wieder. Ja! Das haben wir gemacht. Und manche staunen, hatten sie doch ein ganz anderes Bild von katholischer Kirche. Das nächste kleine Tor, das wir mit und für viele Menschen öffnen wollen, das ist der Visionstag am 18. Juni. Sie haben schon viel davon gehört. Wir tun alles, um ihn gut vorzubereiten. Viel Arbeit. Und wir tun sie gern, weil wir Feuer gefangen haben. Zwei Dinge, die wir unbedingt zum Gelingen brauchen, können wir nicht machen. Dass der Heilige Geist mit dabei ist und dass Sie sich zum Mitmachen entscheiden und kommen. Darum können wir nur bitten. Susanne Degen