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Gottesdienst und Pandemie

Gottesdienst und Pandemie   Als vor Weihnachten die Infektionszahlen bedrohlich stiegen und die Gefahr der noch gefährlicheren Mutanten am Horizont auftauchte, haben wir uns kurzfristig entschlossen nach Weihnachten auf Präsenzgottesdienste zu verzichten bis zum Ende des offiziellen Lockdowns. Der PGR hat dies später in einer ordentlichen Sitzung präzisiert und den 15.2.2021 als Datum genannt, ab dem wir wieder mit Gottesdiensten beginnen werden. Die Entscheidung gegen Präsenzgottesdienste war damals nicht Ausdruck von Zweifeln an der Schlüssigkeit und Effizienz unseres Hygiene-Konzepts. Wir wollten unseren Beitrag leisten, Kontakte zu minimieren und auffordern den Lockdown ernst zu nehmen. Wenn wir jetzt wieder mit Gottesdiensten beginnen, dann wollen wir das nicht verstanden wissen als Aufruf zur Sorglosigkeit. Ja, aktuell sinken die Infektionszahlen, die „zweite Welle“ scheint gebrochen. Aber die Gefahr durch Virus-Mutationen ist nicht gebannt, ein Impfschutz der Bevölkerung immer noch in weiter Ferne. Gottesdienst zu feiern ist uns eine wichtige Kraftquelle. Als Glaubende leben wir aus dem Wort Gottes und der Erfahrung lebendiger Gemeinschaft im Sakrament der Eucharistie. Vielleicht ist uns das besonders klar geworden in den Monaten seit Mai letzten Jahres – also seitdem so vieles nicht möglich ist, was wir sonst an der Liturgie schätzen. Und noch etwas gehört für mich zu den wichtigen Erfahrungen: Auch im Lockdown findet der Heilige Geist seine Wege. Bibel-Teilen per Videokonferenz ist ungewohnt, aber nicht weniger intensiv und nährend. Und ein Video-Gottesdienst der Messdiener berührt nicht weniger als ein Jugendgottesdienst.

Pfarrer Andreas Unfried