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Hände in den Schoß legen

2016-07-14 21:00:02

Hände in den Schoß legenWie passend! An diesem Wochenende beginnen die Ferien und im Sonntagsevangelium hören wir die Geschichte von Maria und Marta. - Marta ist offensichtlich eine gute und großherzige Gastgeberin. Sie nimmt Jesus freundlich auf und vermutlich nicht nur ihn, sondern seine ganze Schar. Keine kleine Aufgabe. Jesus nimmt es an. Macht Rast, lässt sich bewirten. Und redet. Davon ist Maria so gebannt, dass sie nicht anders kann, als sich ihm zu Füßen zu setzen und einfach nur zuzuhören. Marta deckt für das leibliche Wohl den Tisch und Jesus gibt der Seele Brot und Atem. Marta ist mit der Situation nicht ganz zufrieden, fordert Jesus heraus, die Schwester zur tätigen Hilfe zu ermahnen. Jesus erkennt Martas Tun liebevoll an, und gleichzeitig zieht er einen Schutzraum um Maria: Maria soll haben, was sie braucht, jetzt braucht. Ihre Seele ist hungrig und voller Sehnsucht. Und deswegen ist es jetzt das Beste für sie, wenn sie sich darum kümmert und sich selbst erstmal eine gute Gastgeberin ist. Man könnte noch hinzufügen: Erst dann ist man wirklich in der Lage, für andere ein guter Gastgeber zu sein und sich gut um andere zu kümmern.Nun sind Urlaub und Ferien nicht gleichzusetzen mit dem, was Maria tut. Meist geht es erstmal um Erholung, Ausruhen, Abschalten. Das ist nicht schon das Stillwerden und Hören, was Maria praktiziert. Es kann aber sehr gut dahin führen. Aus einer „Zeit für mich“ kann ganz organisch eine „Zeit für Gott“ werden. Und das kann aller Orten und zu jeder Zeit sein, weil sich Gott nicht an einen Ort, eine Zeit oder eine Weise bindet. Was auch immer diese Sommer- und Urlaubszeit für uns bereit hält: Ob wir als Gastgeber und Gastgeberinnen gefragt sind, ob wir mit Gastfreundschaft beschenkt werden, ob wir einfach die Hände in den Schoß legen und ganz Ohr für Gott sind, möge es für uns eine segensreiche und gnadenvolle Zeit sein.