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Himmelsbrot!

Himmelsbrot!? Zur Kommunion gehen: sozusagen Selbstverständlichkeit für Katholiken. Zumal für katholische Jungen und Mädchen (wobei dann in mancher Familie die Erstkommunion auch lange Zeit die Letztkommunion bleibt...). Für die andern, die sogenannten guten Katholiken, feste sonntägliche Praxis. Zuletzt pandemiebedingt etwas gelockert (von der Sonntagspflicht ist ja nach wie vor dispensiert). Aber nach wie vor quasi unser Alleinstellungsmerkmal unter den Christen: Katholiken gehen sonntags zur Kommunion. Und erleben dabei was? Wir lesen gerade Sonntag für Sonntag aus dem 6. Kapitel des Johannesevangeliums die Brotrede Jesu in der Synagoge von Kapharnaum. Macht mich nachdenklich, wie dort Jesu Selbstoffenbarung als Brot des Lebens kontrastiert mit der Ignoranz seiner Zuhörer. (Oder besser gesagt: Nicht-Zuhörer. Denn die wissen ja schon alles über ihn. Kennen ihn von klein auf: „Von wegen: vom Himmel gekommen. Dem Josef sein Kleiner ist das!“ – Und das ist es das dann auch für sie.) Und für mich? Die kleine Hostie in meiner Hand – Symbol einer guten Gewohnheit oder Vorgeschmack eines ganz anderen Lebens, wo Liebe, Freiheit, Glück, Geborgenheit keine Worthülsen sind, sondern erfahrene Wirklichkeit beschreiben? Jetzt stellen Sie sich mal vor, es stimmt wirklich: „Wer von diesem Brot ist, wird in Ewigkeit leben“ – Unglaublich.Wirklich unglaublich?

Pfarrer Andreas Unfried