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Ja und Nein

2011-02-12 09:24:10

[i]…soll ich’s wirklich wagen oder lass ich’s lieber sein – JEIN…[/i]Die Refrainzeile aus dem Lied „JEIN“ der Band Fettes Brot drückt einen alltäglichen Gewissenkonflikt aus. Aus „Ja“ oder „Nein“ wird ganz schnell und ganz oft ein vages „JEIN“.Natürlich sind wir, wie bei allen Alltagsdingen, auch in unserer Kirche vor diesem „JEIN“ in keiner Weise geschützt. Oft scheue ich ein klares Wort, weil ich ahne, dass ich andere damit verletze. Also doch lieber „JEIN“…Im Evangelium macht Jesus eine klare Ansage: „Eurer Ja sei ein Ja, eurer Nein sei ein Nein – alles andere stammt vom Bösen“ (Mt 5,37).Die Ansage sitzt: Alles zwischen Ja und Nein, alles Offenlassen und Lavieren dient niemandem und verletzt erst recht. Das JEIN ist keine Lösung, sondern immer eine ungenügende Relativierung. Weiter geht es nur, wenn ich klar Standpunkt beziehe, wenn ich mit klaren Worten zu beschreiben weiß, wo und wofür ich stehe.Das Wort Jesus lässt da keine Zweifel offen. Klar wird dort benannt, wozu Gott Ja sagt – zur Liebe, zum Menschen, zur Schöpfung, zur Gemeinschaft. Und auch, wozu Gott Nein sagt: nämlich zu allem, was das oben genannte bedroht oder unmöglich macht. Der große Maßstab Gottes ist ein guter Richtwert für mich selbst: Es bedarf an Mut, so klar Ja und Nein sagen zu können. Doch dieser Mut – diese wahrhaft christliche Tugend der Tapferkeit – wird sich bezahlt machen. nicht erst im Reich Gottes – sondern jetzt und hier. Dort wo ich mich zu JA und NEIN klar bekenne, da geht es weiter: für mich und für die Gemeinschaft, in der ich lebe.