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Kirche ist wie eine alte Socke

2016-06-21 11:21:02

Kirche ist wie eine alte Socke – warm, kuschelig und riecht ein bisschenSchon die vielen Gespräche zu führen, war eine wunderbare Erfahrung. 350 Interviews sind im Rahmen unseres Visionsprozesses geführt worden. Die Ergebnisse dieser Gespräche zusammenzutragen und zu sichten war ein weiteres Erlebnis ganz eigener Art: Welch eine Vielfalt! Welch ein Reichtum an Erfahrung! Die Dokumentation der Auswertung ist denn auch 53 Seiten stark geworden. (Auf der Homepage können Sie sie komplett oder auch in einer Zusammenfassung nachlesen).Übertroffen wurde dies alles aber noch vom Visionstag in der Stadthalle. Mehr als 220 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind es am Ende gewesen, die sich miteinander um einen gemeinsamen Entwurf zu einer Vision von Kirche gemüht haben. Eine bunte Mischung aus Jung und Alt ist es gewesen. Vom treuen Kirchgänger bis zum kritisch-distanzierten Mitmenschen hatten wir gottlob eine große Spannweite an Glaubens- und Lebensstilen mit dabei. Und es waren nicht nur Katholiken, die an diesem Visionsentwurf mitgearbeitet haben.Schließlich geht es bei unserer Vision von Kirche ja auch nicht um so etwas wie die „Club-Satzung“ der Katholiken, sondern um eine Perspektive, wie das Evangelium bei den Menschen bei uns, hier und heute ankommen kann und wozu uns diese Botschaft heute und hier herausfordert.Für ganz viele ein begeisterndes Erlebnis! Und – natürlich – am Ende ein „irdisches“ Ergebnis. Viele Puzzle-Teile, die sich erst noch zu einem harmonischen Ganzen formen müssen. Und ohne den Anspruch, dass damit jetzt alles Wichtige gesagt und zusammengetragen ist. Die Zukunft bleibt immer auch ein Stück offen. Auch das: An der ein oder anderen Stelle sind wir an unsere Grenzen gestoßen: an die eigenen und die der katholischen Kirche, wie sie gegenwärtig eben ist. Sie riecht eben immer auch ein bisschen, die alte Socke Kirche.Aber warm und kuschelig ist sie eben auch. Und mir ist sie darum auch lieb und teuer – genau wie die vielen lieben Menschen, die sich mit zu ihr bekennen.Pfr. Andreas Unfried