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Krisengeschüttelt..

2010-03-02 00:00:19

WebWort vom 28.2.2010 von Kerstin Kilb, Pastoralreferentin - Krisengeschüttelt...Abram glaubte dem Herrn, und der Herr rechnete es ihm als Gerechtigkeit an (Gen 15,6)Die bekannte Geschichte Abrahams, von der wir auszugsweise in der heutigen Lesung gehört haben, spiegelt die großen Bewegungen der Beziehungen zwischen Gott und einem Individuum, die wir als Gläubige auch kennen und in die wir hinein genommen sind.Es geht hin und her: Abraham muss sich über einen langen Zeitraum durch Schwierigkeiten und Schwankungen im Glauben vorwärts kämpfen. Er gibt schließlich den Widerstand gegen Gottes Forderungen auf, und Gott fährt fort, ihn bei jeder Gelegenheit zu prüfen, von ihm Vertrauen zu verlangen und ist unermädlich auf der Suche nach ihm. Abraham jedoch gibt nach und nach sein Misstrauen auf, findet sich mit allen Ungewissheiten ab und lernt, ungestützt zu gehen. Doch wie ermüdend und gleichwohl lebendig ist dieser Weg!Aus diesem mühevollen Weg Abrahams kann wohl jede und jeder etwas für sich herauslesen. Niemand von uns (der sie nicht bereits durchlebt hat) weiß genau, wie er sich angesichts einer extremen Krise verhalten wird. Beim Wort „Krise“ denken Sie jetzt vielleicht in erster Linie individuell: etwa an eine schlimme Krankheit oder einen anderen persönlichen Schicksalsschlag. Aber die Frage nach dem Umgang mit einer Krise betrifft uns ganz aktuell auch als Gemeinschaft, nämlich als Gemeinden im Pastoralen Raum Oberursel / Steinbach. Sind wir imstande, die veränderte Personalsituation, die unseren Wünschen und Plänen zuwiderläuft, mit allen Konsequenzen im Vertrauen anzunehmen? Der Weg des Glaubens mit all seinen fordernden Krisen, die uns zu einer wie auch immer gearteten Antwort drängen, holt uns immer wieder in uner-warteten Situationen ein und lässt uns erkennen, wie es wirklich um unsere Hoffnung, unser Vertrauen und unseren Glauben bestellt ist. Die Fastenzeit ist ein guter Zeitpunkt, zu hinterfragen, ob das, was wir anderen sagen, um sie zu trösten, zu stärken und aufzurichten auch uns tragen kann. In einer selbst erfahrenen Krisensituation, wie sieht es da aus mit meinen Worten und Zeichen? Bewähren sie sich und sprechen auch mich an oder kommen sie mir hohl und leer vor?Ich wünsche Ihnen in dieser Fastenzeit als Einzelne/r und als Teil einer christlichen Gemeinde von Gläubigen, dass Sie in den krisenhaften Zeiten Ihres Lebens Worte und Zeichen von Gottes Liebe und Nähe erfahren, die zwar nicht die Krise an sich ungeschehen machen, aber helfen können, einen österlichen Weg zu gehen: durch das Dunkel hindurch auf ein neues Licht zu und dass diese Verheißung Sie und uns tragen werde:In der Mitte der Nacht liegt der Anfang eines neuen Tags, und in ihrer dunklen Erde blüht die Hoffnung!