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Leben teilen

Teilen ist in. Nicht nur bei den neuen sozialen Medien wie Facebook oder Instagram, wo Likes geteilt werden, sondern auch im richtigen Leben. Ich habe mich gewundert, wie bereitwillig viele sofort ihre Wohnung teilten, als die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine kamen.

Seit Jahren gibt es bereits auch eine ganz alltägliche Kultur des Teilens: Autos, Bohrmaschinen und vieles mehr werden geteilt. Dahinter steckt die Erfahrung, dass man gar nicht etwas besitzen muss, um es zu nutzen zu können. Viel einfacher ist zu teilen. Das kostet weniger, spart Rohstoffe, belastet weniger und bringt zusammen. Durch das Teilen kommt es zu einem Mehrgewinn und zu Kontakt. Ganze Netzwerke entstehen so.

Das Motto des diesjährigen Katholikentages in Stuttgart - „leben teilen“ – passt zu diesem Lebensgefühl. Dahinter steckt eine zutiefst christliche Erfahrung: Der Gott Jesu Christi teilt unser Leben und im Teilen des Lebens(-alltags) kommen wir nicht nur einander, sondern auch Gott näher.

Leben teilen ist nicht immer einfach, denn das Leben ist mitunter kompliziert. Aber die Mühe lohnt sich. Ich würde mich freuen, wenn von diesem Katholikentag in Stuttgart Impulse ausgehen, wie es gelingen kann, das Leben zu teilen – in der Kirche, in der Nachbarschaft und auch in der Welt.

Mathias Wolf, Diakon