„Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe…
„Liebt einander, wie ich Euch geliebt habe…Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid…“ (Joh 13,34-35).
Jesus hinterlässt seinen Jüngern und uns allen dieses Gebot als sein Erbe. Er vertraut darauf, dass wir Menschen die Botschaft der bedingungslosen LiebeGottes verstehen, in uns aufnehmen und weitergeben. Nicht nur als fromme Lippenbekenntnisse, sondern in unserem Leben integrieren, in unserem Handeln im Kleinen, wie im Großen. Seit 2000 Jahren bemühen wir uns - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg - dieses Gebot zu erfüllen.
Oft sind wir kleinherzig und trauen der Botschaft der Liebe nicht wirklich über den Weg. Ich könnte ja zu kurz kommen, ausgenutzt werden, am Ende den Schaden haben. Bedenken, die auffloppen und die oft genug im Alltag ja auch bestätigt werden.
Doch ändert diese Erfahrung etwas an Jesu Auftrag an uns? Er ist den bedingungslosen Weg der Liebe gegangen und ist in den Augen der damaligen Machthabenden und der enttäuschten Sympathisierenden kläglich gescheitert, als Schwerverbrecher am Kreuz.
Und doch ist gerade dieses Kreuz für uns zum Zeichen der Hoffnung, zum Zeichen des Glaubens, zum Zeichen, dass die Liebe letztendlich gewinnt, geworden. Nicht nach unseren menschlichen Maßstäben, aber nach den Maßstäben Gottes.
Glaube ich noch daran, dass letztlich alles gut werden kann, dass Gottes Versprechen gilt?
Es gab und gibt Menschen die das offensichtlich tun. Zu allen Zeiten unserer Geschichte! Denken wir z. B. an die Mutigen, die während der NS-Zeit, Verfolgten geholfen haben, wohlwissend, dass sie ihr eigenes Leben gefährden. An Menschen, die sich überall auf der Welt gegen Rassismus und Unterdrückung stellen, Machthabenden die Stirn bieten, trotz Morddrohungen offen auf Missstände hinweisen, sich unermüdlich für den Schutz unserer Schöpfung einsetzen aus Liebe zu der Welt und den Menschen.
In der Vergangenheit und auch in der Gegenwart gefährden Menschen ihre eigene Sicherheit, ihre Gesundheit, sogar ihr Leben, weil sie die Welt und die Menschen lieben und daran glauben, dass es sich lohnt, sich für Liebe, Frieden und Gerechtigkeit einzusetzen; die nicht müde werden, sich tagtäglich für eine gerechte und liebevolle Welt zu engagieren und selbst sichtbare Niederlagen können ihren Glauben an das große Ganze nicht nachhaltig erschüttern.
Unser Glaube ist nun mal kein „Friede-Freude-Eierkuchen-Glaube“. Er erfordert Haltung, Rückgrat, Mut und eine große Portion Gottvertrauen.
Jesus ist am Ende seines Lebens von besten Freunden verraten und im Stich gelassen worden. Er selbst wirft am Kreuz verzweifelt die Frage auf, ob denn Gott ihn auch verlassen habe.
Aber Jesus ist sich treu geblieben und hat sich und sein Leben letztendlich in Gottes Hand gegeben.
In dem bekannten Kirchenlied aus den 80ern Jahren heißt es: „Liebe ist nicht nur ein Wort, Liebe, das sind Worte und Taten…“In diesem Sinne wünsche ich uns allen mehr Liebe in der Welt.
Elke Peglow, Pastoralreferentin