Mal was Persönliches:
Zurzeit faste ich.
Es ist ein Heilfasten, das begleitet ist von einem Arzt und dem geschätzten Kollegen Mathias Wolf. Jeden Abend der letzten Woche trafen wir uns um 21 Uhr zu einem Austausch und spirituellen Impulsen zum Thema „Luft holen – 7 Wochen ohne Panik“.
Ohne Panik – das ist leichter gesagt als getan. Gerade in dieser Woche hatte ich ernstzunehmende Arztbesuche. Ergebnis offen. Da geht einem vieles durch den Kopf: Was wird aus mir? Was wird aus meinem Leben? Wird alles auf den Kopf gestellt? Werden Pläne vielleicht sogar durchkreuzt (ich will ja heiraten im Sommer)? Dabei nicht den Kopf zu verlieren, panisch zu werden ist da gar nicht so einfach – und gelingt auch nicht immer.
Für mich persönlich wichtige Menschen standen mir zur Seite in dieser Woche. Das Fasten half mir tatsächlich auch, und Gott war mir auf einmal sehr nahe. Immer wieder habe ich beruflich mit Menschen zu tun, die schlechte Nachrichten erhalten haben. Ihnen zu helfen, ihnen beizustehen ist für mich aber nicht nur eine berufliche Aufgabe, sondern ein existentiell notwendiges Tun. Und jetzt benötigte ich auch diese Zuwendung, diesen Zuspruch und bekam ihn. Wie wohltuend das ist. Es löst nicht die Angst, aber es stärkt mich mit dieser Situation zu LEBEN! Die Untersuchungsergebnisse waren negativ. Keine lebensbedrohliche Situation ist für mich entstanden. Ein lauter Schuss vor meinem Bug mein Leben zu verändern. Gesünderes Leben, mehr Sport, mehr frische Luft, mehr von allem für mein LEBEN.
Und Dank an Gott, nicht dafür, dass ich nicht ernsthaft krank bin (andere sind schwer krank), sondern dass er mich begleitet hat und ich genau zu dieser kritischen Zeit fasten durfte, beten konnte und liebe Menschen mit mir unterwegs waren.
Ein Gebet, das mich schon lange begleitet und beim vergangenen Familienwochenende in Hübingen mich wieder zutiefst angerührt hat, möchte ich mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser teilen:
SPUREN IM SAND
Ich träumte eines Nachts,
ich ging am Meer entlang
mit meinem Herrn.
Und es entstand vor meinen Augen,
Streiflichtern gleich, mein Leben.
Nachdem das letzte Bild an uns vorbei geglitten war,
sah ich zurück und stellte fest,
dass in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur zu sehen war.
Das verwirrte mich sehr,
und ich wandte mich an den Herrn:
„Herr, du sagtest zu mir, du würdest immer bei mir sein,
besonders in den schweren Zeiten meines Lebens.
Warum aber hast du ich dann verlassen, als ich dich am meisten brauchte?“
Da nahm der Herr meine Hand und sagte:
„Nie ließ ich dich allein,
schon gar nicht in den schwersten Zeiten deines Lebens.
Wo du nur ein Paar Spuren im Sand erkennst,
da habe ich dich getragen!“
Christof Reusch