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„Mit Dir wird’s bunt!“ – Kreuzfest 2022

Die Farben des Regenbogens haben Konjunktur – und das schon seit Jahren. Alles angefangen hat mit den italienischen „pace“-Fahnen. Seit 1961 sind sie Symbol der italienischen Friedensbewegung. Seit den 70er Jahren sind dann die Farben des Regenbogens – mit der violetten Farbe unten – Erkennungszeichen der Schwulen- und Lesbenbewegung. Und dann gelangten Regenbogenfahnen in den letzten Jahren immer mehr in die Öffentlichkeit. Supermärkte und Rathäuser hissen sie und auch an der ein oder anderen Kirche sind sie zu sehen.

Die bunten Farben des Regenbogens sind zu einem Symbol der bunten, friedlichen Vielfalt und des Respektes vor dem oder der anderen und ihrer persönlichen Lebensgestaltung geworden.

Das Kreuzfest des Bistums Limburg in diesem Jahr nimmt dieses Motiv unter der Überschrift „Mit Dir wird’s bunt!“ ganz ausdrücklich mit Bezug auf diese gesellschaftlichen Bewegungen auf. Ich finde es interessant, dass ein ursprünglich biblisches Motiv, das für die Zusage Gottes an das Leben überhaupt steht, so in die Breite der Gesellschaft vorgedrungen ist und von dort nun wieder in die kirchlichen Kreise zurückkehrt.

Für mich sind diese Regenbogenfahnen und ihre Botschaft ein „Zeichen der Zeit“ von denen das
2. Vatikanische Konzil sprach (GS 4.11). Es ist ein Zeichen der Zeit, das wir in der Kirche dieser Tage lesen und verstehen müssen, wenn wir glaubwürdig in der Spur des Gottes des Lebens bleiben wollen. Umso enttäuschender war es, als vor einer Woche bei der 4. Versammlung des Synodalen Weges in Frankfurt gerade eine große Zahl von Bischöfen ihre Zustimmung zum Grundlagentext „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft" verweigert haben. Ich kann die Fassungslosigkeit vieler über dieses Geschehen nachvollziehen.

Der Regenbogen – einst ganz in der Religion des Judentums und Christentums beheimatet – kommt wieder zurück und bringt die Botschaft des Friedens und Respekts mit. Ich jedenfalls bin froh über die weite Reise dieses alten Symbols. Es bringt im Reisegepäck einiges mit, was uns auch in der Kirche ins Nachdenken bringen muss. Mich erinnert das an die Tage nach der legendären Flut damals: Da ist ein Zeichen am (öffentlichen) Horizont zu sehen und mit ihm verbunden die Botschaft, dass das Leben auf Dauer nur bewahrt werden kann, wenn Frieden und Achtung vor dem Anderssein konkret gelebt werden.

Mathias Wolf, Diakon

Wenn Sie mehr über das diesjährige Kreuzfest im Bistum Limburg erfahren möchten, dann schauen Sie doch einfach hier nach: https://kreuzfest.bistumlimburg.de/